Schnelle erste Hilfe: Öffentliche Defibrillatoren für Remscheid

In einem Schrank neben dem Eingang einer Metzgerei liegt der "Herzretter". Auch Laien sollen damit Patienten im lebensbedrohlichen Zustand jederzeit noch vor dem Eintreffen des Notarztes helfen können.

Man kennt die Notfallkästen seit einigen Jahren bereits aus vielen Rathäusern, Betrieben oder Sporthallen. Der Haken daran: Sie sind meist nur zu den Öffnungszeiten erreichbar und haben damit nachts oder an den Wochenenden keinen Nutzen.

In Remscheid stehen diese Defibrillatoren seit heute direkt am Straßenrand. Zusammen mit dem Einsatz von sogenannten ehrenamtlich arbeitenden mobilen Rettern ist das nach Ansicht der Initiatoren wegweisend.

Gerät für jedermann nutzbar

Sie sind häufig mit "AED" beschriftet. Das steht für "Automatisierter Externer Defibrillator". Im Falle einer extremen Herzrhythmusstörung, wie zum Beispiel dem lebensbedrohlichen Kammerflimmern, kann das Gerät das menschliche Herz wieder in den richtigen Takt bringen.

Die Geräte sind auch von Laien bedienbar. Ein Sprachassistent gibt genaue Anweisungen, wie Kabel und Elektroden angebracht werden und wann der für den Patienten lebensrettende Elektroschock ausgelöst wird.

Projektunterstützung vom Remscheider "Doc Esser"

Im Remscheider Sana-Klinikum arbeitet der auch als WDR-Gesundheitsexperte bekannte Heinz-Wilhelm Esser. Aus der Sicht eines Notfallmediziners unterstützt Esser das Projekt: "Mit Blick auf Remscheid gibt es schon einige Bereiche, die schwerer zu erreichen sind."

Ersthelfer könnten mit dem unmittelbaren Einsatz des Defibrillators vor Ort gerade in den ersten Minuten vor Eintreffen des Rettungswagens die Überlebenschance deutlich erhöhen.

Ehrenamtliche "Mobile Retter"

Seit Mai gibt es zudem das System der "Mobilen Retter" in Remscheid. Dabei werden app-basiert Ehrenamtler aus der Nachbarschaft alarmiert. Diese Helfer und die neuen öffentlichen Defibrillatoren sollen die Erstversorgung bei Herzproblemen verbessern.

Die neuen Geräte am Straßenrand sind übrigens elektronisch gegen Diebstahl geschützt. Finanziert wird das Projekt durch die Spende des örtlichen Medizintechnikunternehmens Holthaus Medical.

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