38-jährige Bürokauffrau soll Geld mit Kinderpornografie verdient haben
Lokalzeit Bergisches Land . 24.03.2025. 00:45 Min.. Verfügbar bis 24.03.2027.
38-jährige Bürokauffrau soll Geld mit Kinderpornografie verdient haben
Stand: 24.03.2025, 17:44 Uhr
Eine 38-jährige Angeklagte aus Heiligenhaus muss sich wegen 99 Fällen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder vor Gericht verantworten. Laut Anklage machte sie Fotos und Videos von Kleinkindern, während sie diese selbst missbrauchte.
Von Wolfram Lumpe
Mehr als anderthalb Stunden zog sich die Verlesung der Anklage hin. Klar wurde dabei, dass die Frau ab 2019 zunächst "nur" Fotos und Videos unbekleideter Kinder machte, mal für fünf, mal für 20 Euro. Empfänger sei ihr ehemaliger Lebensgefährte gewesen. Gegen ihn werde ebenfalls ermittelt.
Mit der Zeit habe er immer "mehr" verlangt. Deswegen habe die Bürokauffrau mit dem Missbrauch mehrerer Kinder begonnen. Besonders ein Junge aus ihrem privaten Umfeld sei immer wieder Opfer geworden. Er war zu Beginn der Taten gerade mal sechs Jahre alt.
Schwer erträgliche Details

Landgerichtssprecherin spricht über grausame Details
Das Gericht umschreibt das mit den Worten "Taten, die mit der Zeit immer intensiver geworden sein sollen." Die Details in der Anklage sind auch für den Zuhörer schwer zu ertragen. Insbesondere, weil sie die Aufnahmen offenbar mit amüsierten oder gar belustigten Kommentaren versehen hatte. Per Chat habe sie alles an ihren Ex geschickt.
Intensivierter Missbrauch
Und der habe sich immer öfter über die "Qualitität" der Videos beschwert. Wenn sie mehr Geld wolle, dann müsse sie auch "in Vorleistung gehen", so zitiert es die Staatsanwältin. Und das habe sie dann auch getan.
Der Missbrauch auch zweier unbekannt gebliebener Mädchen sei immer intensiver geworden. Die Angeklagte, so der Vorwurf, wollte Geld machen. 4.600 Euro sollen es innerhalb von zwei Jahren gewesen sein.
Klare Worte der Richterin
Die Angeklagte hörte sich all das mit gesenktem Kopf an. Die Vorsitzende Richterin machte ihr eine klare Ansage: Die Beweislage sei eindeutig. Schließlich gebe es die Fotos und Videos. Dazu komme, dass für eine Vielzahl der Taten Einzelstrafen von zwei Jahren vorgesehen seien. Mit einem Geständnis würde sie nicht nur ihre eigene Lage verbessern, sie würde vor allem den Kindern die Aussage vor Gericht ersparen.
Dann schlossen sich die Türen des Gerichtssaals für die Öffentlichkeit. Die Aussage der Angeklagten stand an. Der Ausschluss erfolgte auch hier zum Schutz der betroffenen Kinder. Schon während der Ermittlungen habe sie ein Geständnis angekündigt, so das Gericht. Mitte April soll das Urteil gesprochen werden.
Quellen
- Reporter vor Ort
- Sprecherin Landgericht Wuppertal
- Staatsanwaltschaft Wuppertal