Um dieses Fußballspiel zu beschreiben, gibt es nur ein Wort: Wahnsinn. Vor dem Spiel saßen die meisten VfL-Anhänger in ihren weißen und blauen VfL-Trikots vor den Bildschirmen in den Bars und Kneipen auf der Feiermeile "Bermudadreieck" in Bochum mit etwas Hoffnung. Während des Spiels war die gewachsen. Nach dem Spiel herrschte komplette Eskalation vor Freude.
Schließlich war die Ausgangslage nach dem mit 0 zu 3 verlorenen Hinspiel in Bochum am vergangenen Donnerstag denkbar schlecht. Kaum einer hatte an den VfL geglaubt, zumal der Verein immer noch einen neuen Trainer sucht und elf Spielerverträge Ende Juni auslaufen.
Glauben an ein Wunder
Die Hoffnung bei den VfL-Anhängern war also völlig zu Recht mehr als gering. Aber sie war da. Und mit jedem verlorenen Ball der Düsseldorfer wuchs sie. Spätestens ab dem 3 zu 0 der Bochumer wurde aus der Hoffnung Zuversicht. Anfeuerungsrufe für die Spieler und vor allem den Torwart der Bochumer gab es immer wieder - bei jedem gefangenen Ball.
Nach dem letzten verschossenen Elfmeter der Düsseldorfer brachen dann alle Dämme. Die Menschen schwenkten ihre Schals, lagen sich in den Armen, sangen Herbert Grönemeyers "Bochum". Einige zündeten blau-weiße Bengalos und hüllten das Bermudadreieck in Rauch. Außerdem gab es einen langen Autokorso in der Innenstadt.
Alles zur Feier des zugegebenermaßen glücklichen Verbleibs ihres VfL in der Fußball-Bundesliga. Es gab sogar Feuerwerk über dem Bochumer Himmel.
Gewissheit über den Verbleib in Liga 2
Fans von Fortuna Düsseldorf zeigten sich nach dem Relegationsrückspiel sehr enttäuscht. Die Fans waren so zuversichtlich im Düsseldorfer Stadion und in der Altstadt in dieses Spiel gegangen. Doch am Ende stand eine große Enttäuschung. Fortuna scheiterte im Elfmeterschießen gegen Bochum mit fünf zu sechs.
Schon am Nachmittag war die Stimmung unter den Fans von Fortuna Düsseldorf zwar euphorisch, aber auch angespannt und nervös. Ausgestattet mit Schals, Fahnen und Transparenten, liefen gut 2.000 Düsseldorfer Anhänger in weißen und roten Trikots einen drei Kilometer langen Fanmarsch vom Fuße der Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf bis zum Stadion.
Wo während des Spiels in der Düsseldorfer Altstadt noch Menschentrauben vor den Bildschirmen saßen, herrschte nach dem Spiel gähnende Leere. Viele Wirte hatten auf volle Häuser gehofft. Die meisten Düsseldorfer Fans waren aber früh nach Hause gegangen. Nur einige ertränkten noch ihren Frust. "Ich bin ein bisschen traurig" , meint ein Fortuna-Fan. "Aber nächstes Jahr, das wird schon. Also jetzt Wunden lecken und weiter geht's!"
Ganz im Gegensatz zu den Fans in Bochum. Die hatten bis in den frühen Morgen im Bermudadreieck gefeiert. Nach Aussage der Bochumer Polizei überwiegend friedlich.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 28.05.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort