Der Schwebezustand um die marode Rheinbrücke zwischen Krefeld-Uerdingen und Duisburg ist offenbar beendet: Der Bund hat grünes Licht für einen Neubau nördlich der alten denkmalgeschützten Brücke gegeben.
Die Planungen gehen damit in die nächste Phase. Der Bau soll zunächst jedoch nur zwei Fahrstreifen umfassen. Eine Erweiterung auf vier Spuren ist erst später vorgesehen.
Krefeld will wieder vernünftige Verkehrsverhältnisse
Die Stadt Krefeld begrüßt die Entscheidung. Nicht zuletzt, weil schwere Lastwagen die Brücke seit längerem nicht mehr befahren dürfen, sagt Planungsdezernent Marcus Beyer dem WDR: "Das ist ein Standortnachteil für alle am Ort ansässigen Gewerbe- und Industriebetriebe. Wir müssen dort wieder vernünftige Verkehrsverhältnisse bekommen. Und das kann eben nur mit einer neuen Rheinbrücke passieren."
Die Verbindung der Städte Krefeld und Duisburg über die vielbefahrende B288 ist für die Wirtschaft eine extrem wichtige Verkehrsverbindung - insbesondere für den Krefelder Hafen. Die Stadt Krefeld und die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein fordern, dass es jetzt schnell geht. Denn die bestehende Brücke ist nur noch bis etwa 2035 nutzbar.
Die denkmalgeschützte alte Brücke soll den Planungen zufolge erhalten bleiben und künftig als Fuß- und Radweg genutzt werden.
Minderwertiger Stahl beim Bau der alten Brücke verwendet
Beim Bau der Uerdinger Rheinbrücke wurde in den 1930er Jahre minderwertiger Stahl verbaut. Deshalb - und weil die Rheinquerung von viel mehr Fahrzeugen genutzt wird als ursprünglich angenommen - muss sie dringend erneuert werden.
Um die Brücke wenigstens etwas zu schonen, gibt es dort seit längerem strengere Regeln. Es gilt ein generelles Tempolimit und ein Fahrverbot für Fahrzeuge, die schwerer sind als 30 Tonnen. Daran halten sich viele Verkehrsteilnehmer aber nicht: Es gibt Verstöße gegen die Gewichtsbeschränkung oder Autofahrer sind zu schnell unterwegs.
Die Stadt Krefeld hofft jetzt auf eine zügige Umsetzung der Pläne, immer wieder gab es zuletzt Instandhaltungsarbeiten an der Brücke. Dabei setzt Dezernent Marcus Beyer auf die neue Bundesregierung: "Da könnten schlankere Prozesse dafür sorgen, dass wir schneller ein neues Brückenbauwerk in Krefeld sehen."
Unsere Quellen:
- Bundesverkehrsministerium
- Stadt Krefeld
Über dieses Thema haben wir bereits am 10.04.2025 um 16.30 Uhr im Radio auf WDR 2 berichtet.