Kreis Düren: Erstes Europa-Solarspeicher-Projekt von RWE läuft
Stand: 17.05.2023, 08:41 Uhr
Vor fast genau einem Jahr trafen sich am nördlichen Rand des Braunkohletagebaus Inden Politiker und RWE-Verantwortliche zum ersten Spatenstich für den neuen Solarpark Indeland. Seit Dezember liefert der Park grünen Strom für 3.500 Haushalte.
Von Wolfgang Deutz
Für RWE ist der Solarpark ein besonderes Projekt. Es ist nämlich das erste Solar-Speicher-Projekt des Stromgiganten für Europa. 26.500 Solarmodule und ein Batteriespeicher wurden am Rand des Braunkohletagebaus Inden errichtet.
Das alles geschah in Rekordzeit: Vom Bauantrag im September 2021 bis zur Inbetriebnahme im Dezember vergangenen Jahres verging gerade einmal etwas mehr als ein Jahr.
Tagebau Inden Sinnbild für die Energiewende
Der Indeland-Solarpark ist auch zukunftsweisend für die Aachener Region. Nach und nach soll zwischen Hambach und Garzweiler bis spätestens 2030 der Braunkohletagebau eingestellt werden. Der Tagebau Inden ist ein Sinnbild dafür.
Während sich die Solarpanele reihenweise in die Landschaft einfügen, drehen sich im Hintergrund Windräder. Auch sie gehören RWE und sind ein Sinnbild für den Strukturwandel, den die Aachener Region gerade durchmacht.
Heute Solarstrom - morgen ein See
Zukunftsweisend sind auch die Solarmodule, die vor Ort verbaut wurden. Sie können das Sonnenlicht sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite aufnehmen und sind deshalb besonders effektiv.
Im Hintergrund lässt sich der Braunkohleabbau noch erahnen
Wo heute die Solarmodule aufgestellt sind, wird nach dem Ende des Braunkohleabbaus ein See entstehen. Bis es so weit ist, vergehen noch Jahre. Bis dahin will RWE die Brachflächen rund um den Tagebau nutzen, um Ökostrom zu produzieren.
Indeland-Solarpark soll kein Einzelprojekt bleiben
Der Indeland-Solarpark soll nach Aussage der RWE-Chefin für erneuerbare Energien in Europa und Australien, Katja Wünsche, übrigens kein "One-Hit-Wonder" bleiben. Am Tagebau Inden und am Tagebau Hambach sollen insgesamt vier weitere Anlagen dieser Art entstehen.
Auch sonst ist RWE bei der Stromerzeugung im Wandel. So hat das Unternehmen jetzt die Genehmigung für eine sogenannte Agri-Photovoltaikanlage in Bedburg erhalten. Der Bau soll im Sommer starten. Dort will RWE künftig testen, wie Ökostromproduktion und Landwirtschaft auf dem selben Acker funktionieren.
Photovoltaik und Agrarnutzung Hand in Hand?
Unterstützt wird das Unternehmen dabei vom Forschungszentrum Jülich. Denn die kombinierte Nutzung von Flächen für Photovoltaik und Landwirtschaft könnte eine weitere Zukunftsoption für das Rheinische Revier sein.
Insgesamt will RWE global und regional in den kommenden Jahren 15 Milliarden Euro in die Energiewende investieren. Vier Milliarden davon fließen nach NRW.
Über dieses Thema berichtet die Lokalzeit Aachen am Dienstag, 16.05.2023 auch im WDR-Fernsehen und im Hörfunk auf WDR 2.