Normalerweise vermutet man in der Bonner Sternstraße eine Boutique oder ein anderes schickes Geschäft. Doch in der Innenstadt gibt es jetzt in bester Lage eine Toilettenanlage von Sanifair. Das Unternehmen ist sonst von Autobahnraststätten bekannt.
Sanifair will sein Geschäftsmodell erweitern und hat Bedarf in Deutschlands Innenstädten ausgemacht. In Bonn gibt es jetzt die erste Toilettenanlage des Unternehmens in einer solchen Lage: sechs Toiletten, vier Urinale, ein Behinderten-WC und ein Wickelraum. Mehrere hundert Benutzerinnen und Benutzer erhofft sich Sanifair. Funktioniert das, sollen solche Anlagen auch in anderen Städten eingerichtet werden.
Nutzung kostet
Für die Nutzung müssen die Kundinnen und Kunden jeweils einen Euro zahlen, für Kinder und Menschen mit Behinderung ist die Nutzung kostenlos. Die Hälfte des Geldes bekommt man in Form eines Wertbons zurück. Den kann man einlösen, wenn in einem der vielen umliegenden Geschäfte etwas gekauft wird.
Geöffnet sind die Toilleten von morgens 9 Uhr bis 21 Uhr am Abend. In der ganzen Zeit ist Personal vor Ort, das sich um Sauberkeit und Ordnung kümmert.
Reaktionen sind überwiegend positiv
Die ersten Kunden freuen sich über die neue, saubere Toilettenanlage. Ihnen macht es auch nichts aus, dass sie dafür zahlen müssen. Eine Nutzerin arbeitet selbst im Einzelhandel und sagt, dass es ohne Nutzungsgebühren nicht gehe, sonst sehe die Anlage schnell dreckig aus.
Auch der Einzelhandelsverband findet die Idee einer solchen Toilettenanlage grundsätzlich gut. In 1a-Lage sei das aber ein Armutszeugnis, sagt ein Sprecher. Er hätte dort lieber ein neues Geschäft gesehen.