Schwalmtal: Unbekannter zündet Feuerwerkskörper in Flüchtlingsheim

02:32 Min. Verfügbar bis 03.01.2027

Schwalmtal: Unbekannter zündet Feuerwerkskörper in Flüchtlingsheim

Stand: 03.01.2025, 17:11 Uhr

In der Nacht zu Dienstag hat ein Unbekannter in einer Flüchtlingsunterkunft in Schwalmtal (Kreis Viersen) einen Feuerwerkskörper gezündet. Der Staatsschutz ermittelt. Auch NRW-Innenminister Reul äußerte sich zu dem Vorfall.

Die Suche nach dem Täter läuft auf Hochtouren. Die Polizei wertet momentan mehrere Sequenzen von Videokameras aus, die im Umfeld der Unterkunft platziert sind.

Ein Unbekannter ist in der Nacht zu Dienstag in Schwalmtal (Kreis Viersen) in eine Flüchtlingsunterkunft eingedrungen, um dort einen Feuerwerkskörper zu zünden. Ein älteres Auto mit vier oder fünf Menschen an Bord habe an der Unterkunft angehalten, teilte die Polizei mit.

Unbekannter zündet Feuerwerkskörper in Flüchtlingsunterkunft

Einer der Täter stieg Zeugenaussagen zufolge aus, ging durch eine offen stehende Tür in eine Küche und warf dort einen Feuerwerkskörper in eine Waschmaschine. Damit zerstörte er die Waschmaschine. Danach ging er zurück zum Auto. Beim Wegfahren wurden zwei Raketen gezündet und in Richtung der Unterkunft geworfen. Verletzt wurde niemand.

Die Menschen im Auto sollen zwischen 15 und 18 Jahre alt gewesen ein. Der Staatsschutz ermittelt, die Motive sind noch unklar. In der Unterkunft leben rund 100 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten.

Schwalmtals Bürgermeister Andreas Gisbertz zeigte sich betroffen über den Vorfall. "Man steht natürlich erstmal fassungslos vor so einer Aktion." Weiter sagte er:

Wir haben hier circa hundert Menschen, die aus Kriegsländern kommen, die zum Teil traumatisiert sind, und dann mit so einer Erfahrung in so einer Einrichtung, wo sie Schutz erwarten, richtigerweise, das macht mich schon wirklich betroffen. Andreas Gisbertz, Bürgermeister von Schwalmtal

NRW-Innenminister Reul zeigt sich besorgt

Auch NRW-Innenminister Herbert Reul reagierte besorgt auf den Vorfall. "Man muss sich fragen, was solchen Leuten durch den Kopf geht", sagte der CDU-Politiker. "Menschen mit Böllern zu bedrohen, ist kein Silvesterspaß."

Die Polizei werde alles daran setzen, die Tatverdächtigen schnell zu ermitteln. "Mitmenschlichkeit, Solidarität und Respekt sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft: Wer solche Taten begeht, zeigt, wie sehr ein respektvolles Miteinander in den letzten Jahren abhandengekommen ist", sagte Reul.

Polizei und Staatsschutz wollen am Montag Näheres zum Ermittlungsstand bekanntgeben.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Andreas Gisbertz, Bürgermeister von Schwalmtal

Korrektur-Hinweis:


In einer früheren Version haben wir von Schwalmtals Bürgermeister Reinhold Schulz berichtet. Richtig ist jedoch Andreas Gisbertz, der seit September 2020 Bürgermeister von Schwalmtal ist. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.