"Wir stehen fest, fest an der Seite unserer jüdischen Mitmenschen" - mit diesen Worten der Vertreter der Kirchen begann der Schweigegang am Kölner Dom.
Vom Dom, vorbei an der alten, zerstörten Synagoge in der Glockengasse bis zur aktuellen Kölner Synagoge: Laut Polizei haben mehr als 2.500 Menschen am Gang teilgenommen - deutlich mehr als erwartet.
Solidarisch unterwegs
Oleksii hat sich am Schweigemarsch beteiligt
Auch Oleksii läuft mit. Er ist Mitglied bei der Ukraine-Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz und findet den Angriff auf Israel falsch. Dabei sieht er einen Vergleich zu seiner Heimat - der Ukraine.
Oleksii sagt: "Bei dem Angriff auf Israel ist es ähnlich wie mit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Das ist ein terroristischer Angriff."
Standhaft trotz des Wetters
Der Schweigegang zieht durch die Kölner Innenstadt
Bis zur Ankunft an der Synagoge regnet es. Die Menschen, ausgestattet mit Regenschirmen und Kerzen, interessiert das nicht. Ihre Kerzen zünden sie unzählige Male wieder an, die Regenschirme werden zurecht gebogen.
Eine junge jüdische Frau erzählt, dass sie sich gesehen fühlt: "Endlich fühle ich mich nicht mehr alleine gelassen. Es ist gut, dass die Kirchen mal so etwas veranstalten. Sonst macht das nur die jüdische Gemeinde."
Ein lautes Ende
Kerzen werden an der Mauer der Synagoge abgestellt
Der Schweigegang bleibt seinem Namen treu. Es herrscht durchgehend eine betroffene Stille. Wer spricht, wird von anderen Teilnehmern darum gebeten, ruhig zu sein.
Sein Ende findet der Marsch an der aktuellen Kölner Synagoge. Ein hebräisches Gebet wird gesprochen, die Teilnehmer wiederholen das Amen. Die Mauer vor der Synagoge wird mit Kerzen verziert: Zeichen der Anerkennung für die Opfer des Angriffs der Hamas.
Über dieses Thema haben wir am 08.11.2023 im WDR Hörfunk und WDR Fernsehen in verschiedenen Sendungen berichtet.