Carlos Castro öffnet mit einem großen Schlüssel das Schiebetor nach draußen. Gleich startet die Kölner Seilbahn endlich wieder in die neue Saison. Direkt nach Saisonende im November wurde die Technik auf Herz und Nieren geprüft. Nun kann der Betriebsleiter endlich seinem Kollegen auf der anderen Rheinseite in Deutz per Telefon das GO geben: "Hör mal, wir starten jetzt".
Langsam laufen die Seile an und Castro überprüft noch einmal, ob die neue knallrote 1. FC-Köln-Kabine auch richtig schließt. Er darf nun die Jungfernfahrt machen, als großer FC-Fan eine ganz besondere Ehre
Da schlägt mein FC Herz höher, ich habe lange darauf gewartet. Ich bin jetzt 18 Jahre Betriebsleiter und in diesem Jahr haben wir es endlich geschafft. Carlos Castro, Betriebsleiter Kölner Seilbahn
930 Meter über den Rhein
Dann setzt sich die glänzende Kabine mit Geißbock und der Kabinennummer 32 langsam ruckelnd in Bewegung und verschwindet im gleißenden Sonnenschein. Unter der Seilbahn blühen gelbe Narzissen, die Kabine gleitet über den glänzenden Strom und der Blick fällt auf den Dom.
Geschäftsführer und Spielerinnen fahren mit
Diesen besonderen Ausblick möchte zur feierlichen Einweihung heute auch FC-Geschäftsführer Philipp Türoff genießen. Mit zwei Bundesliga-Spielerinnen darf er die nächste Runde in der Kabine mit den roten Sitzen genießen. Für Türoff eine Premiere: "Köln ist einfach unser Zuhause und da liegt es doch total nahe dass man beim Erleben dieser Stadt auch immer ein kleines bisschen an den FC denken soll.
Ich wette: Wenn einer hier ansteht, will fahren und hat die Chance in die FC Kabine zu steigen, das ist doch pure Emotion. Philipp Türoff, Geschäftsführer FC Köln
Frühlingsanfang und Tag des Glücks
Das findet auch Betriebsleiter Castro, der den heutigen Eröffnungs-Tag als gutes Omen für die neue Seilbahn- und die neue FC-Saison sieht: "Heute ist nicht nur Frühlingsanfang, sondern auch Tag des Glücks, was Schöneres kann man doch gar nicht haben als hier in den Sonnenschein zu starten."
Historische Seilbahn mit Flair
Rund sechs Minuten dauert eine Fahrt der 1957 zur Bundesgartenschau eröffneten Seilbahn. Mit 10 Kilometern die Stunde gleiten die Gondeln surrend in luftiger Höhe. Unten Stau auf der Zoobrücke. Oben streichelt nur der leichte Fahrtwind das Gesicht. Und wer künftig die neue knallrote FC-Kabine erwischt, der erlebt auf jeden Fall einen ganz besonderen Aufstieg.
Unsere Quellen:
- Interview mit Betriebsleiter Carlos Castro
- Interview mit FC-Geschäftsführer Philipp Türoff
- Reporterin vor Ort