Bisher gab es auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld häufig gefährliche Situationen: Autos fuhren dicht aneinander vorbei, Fußgänger konnten nicht sicher über die Straße gehen, Radfahrer drängten sich aufgrund der Straßenverengungen in den Autoverkehr.
Immer wieder gab es schwere Unfälle. Erst am vergangenen Freitag war ein 86-jähriger Fußgänger ums Leben gekommen, nachdem er von einem Transporter erfasst worden war. Jetzt soll die neue Einbahnstraße mit klaren Regeln und weniger Autos auch für weniger Gefahrenpotenzial sorgen.
Diese Regeln gelten seit Montagvormittag
Seit Montagvormittag sorgt die Enthüllung der 200 neuen Straßenschilder vor allem bei den Autofahrerinnen und Autofahrern für große Veränderungen. Sie dürfen zwischen dem Ehrenfeldgürtel und der Piusstraße/Franz-Geuer-Straße nur noch stadteinwärts fahren. Der Abschnitt wird zur Vorfahrtsstraße, auf der jetzt Tempo 30 gilt. Radfahrer dürfen weiterhin in beiden Richtungen unterwegs sein.
Auf Höhe der Hansemannstraße soll ein zusätzlicher Zebrasteifen die Straße für Fußgänger sicherer machen. Auch die Ampel in der Nähe der Josephskirche wird wieder eingeschaltet.
Erster Versuch gescheitert
In der ersten Stufe des Verkehrsversuchs war die Venloer Straße zur Tempo-20-Zone geworden. Autos und Fahrradfahrer durften sich zunächst weiterhin in beiden Richtungen bewegen. Dafür wurden Straßenverengungen eingerichtet und auch die Radwege abgeschafft. Auf diese Weise sollte ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich entstehen.
Allerdings hatte es an diesem ersten Verkehrsversuch viel Kritik gegeben. Unter anderem hatten die missverständlichen Fahrbahnmarkierungen für viel Verwirrung bei den Verkehrsteilnehmern gesorgt.
Anwohner und Ladenbesitzer noch skeptisch
Die neue Einbahnstraßenregelung soll nun für ein Jahr getestet werden. Einige Anwohner sind froh, dass eine neue Verkehrsführung ausprobiert wird. Andere sind müde von den ständig neuen Regelungen. Vor allem für die Autofahrer bedeutet der neue Verkehrsversuch jetzt weitere Wege.