In Remscheid gibt es offenbar eine Waschbären-Plage. Besonders betroffen ist der Stadtteil Rath. Dort haben Anwohner schon schlimme Entdeckungen gemacht.
Remscheider Teichbesitzer: Waschbär tötete Koi-Karpfen
Alexander Schmidt pflegt seit vielen Jahren seinen großen Garten, im Mittelpunkt ein Karpfenteich. Der Remscheider hält dort Koi-Karpfen, die er irgendwann als Jungfische gekauft hat. Eines Morgens die böse Überraschung. „Da lag ein halb gefressener Koi mitten auf der Wiese."
Alexander Schmidt forschte nach dem Raubtier, das über den Teich hergefallen war. Er entdeckte an vielen Stellen im Garten und am Haus die typischen Kratzspuren von Waschbären. An einer Stelle hatten die kleinen Bären sogar ein Loch in einer Wand hinterlassen.
Der Rentner ist sicher, dass sich die Waschbären auch an seinem Koi-Karpfen-Teich bedient haben.
Waschbären werden zur Plage
Fakt ist: Die Waschbären breiten sich immer mehr aus, auch in Wohngebiete. Sie sind hervorragende Kletterer und überwinden problemlos praktisch jeden Schutz an Gebäuden. „Ich müsste mir schon eine Glasglocke um das Haus bauen, um sicher zu sein“, sagt Alexander Schmidt.
Abfall macht Waschbären Appetit
Selbst bekämpfen darf er die Tiere nicht. Er müsste einen Jäger oder eine Jägerin beauftragen, der oder die zudem über die nötige Zusatzqualifikation verfügt. „In Remscheid jedoch gibt es niemanden mit dieser Qualifikation“, sagt Hans-Willi Kling, der Vorsitzende der Remscheider Kreisjägerschaft. Dennoch warnt er die Remscheider davor, selbst auf Waschbären-Jagd zu gehen. Das verstoße gegen den Tierschutz. "Sich einfach eine Büchse kaufen und den Waschbären selbst jagen, das wäre das Schlimmste, was man machen kann, da begeht man gleich mehrere Straftaten zusammen,"sagt Kling. Auch Jäger dürften die Waschbären nicht überall bekämpfen: "Auch für uns Jäger ruht im Stadtgebiet die Jagd". Auch Abfall und Kompost locken die Waschbären an.
Prävention ist wichtig
Hat eine Waschbär-Population erst einmal ein bestimmtes, lohnendes Ziel ausgemacht, etwa den Gartenteich von Alexander Schmidt, lassen sie sich nur durch gezielten Schutz vom Fressen abhalten. Die Kreisjägerschaft empfiehlt engmaschige Zäune, möglichst keine Öffnungen an Dachgiebeln, Metallgitter auf Schornsteinen, Manschetten um Dachrinnen. Doch das ist teuer.
Bei Alexander Schmidt käme das noch zu dem materiellen Schaden wegen des Verlusts seiner Koi-Karpfen obendrauf. Den beziffert er schon jetzt auf 4.000 Euro. Seine wichtigste Warnung: Bloß keinen Waschbären anfüttern. Denn dann wird man den kleinen Bären, der vielerorts schon zur Plage wird, nicht mehr los.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort