Der Aachener Bischof Helmut Dieser und Woelki hätten entschieden, auf den gemeinsamen Auftritt im Rahmen der Heiligtumsfahrt zu verzichten, erklärte das Bistum Aachen am Samstagnachmittag. Stattdessen sollen Dompropst und Wallfahrtsleiter Rolf-Peter Cremer und Helmut Dieser am Sonntag am Altar stehen.
Woelki warnt vor Instrumentalisierung von Gottesdiensten
Woelki warnte nach Bekanntgabe der Entscheidung vor einer Instrumentalisierung von Gottesdiensten für Protestaktionen. "Ich wäre als Pilger nach Aachen gekommen so wie viele Tausende auch. Ich bin davon überzeugt, dass es unter Christen möglich sein muss, unterschiedliche Auffassungen zu haben und deutlich zu vertreten - und dennoch gemeinsam die heilige Eucharistie zu feiern."
Hälfte des Mädchenchors wollte nicht singen
Die Kritik an Woelki hatte sich vor allem an seiner Rolle bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der Kirche entzündet.
So gab es Presseberichten zufolge im Mädchenchor des Aachener Doms Diskussionen darüber, ob man in Woelkis Anwesenheit bei der Messe singen wolle oder nicht. Nur knapp die Hälfte der 120 Sängerinnen habe sich dazu bereitgefunden.
Aachener Heiligtumsfahrt endet am Montagabend
Die Heiligtumsfahrt in Aachen endet am Montagabend mit der sogenannten Verschließungsfeier. Im Mittelpunkt der seit 1349 begangenen Wallfahrt stehen vier Tuchreliquien, die 799 Karl dem Großen übergeben wurden.
In ihnen wird das Kleid Mariens aus der Heiligen Nacht, Windeln Jesu, das Lendentuch des Gekreuzigten und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers verehrt. Für ihre Echtheit gibt es keine historischen Nachweise.