Rosenmontag 2024: Hunderttausende feierten ausgelassen in Köln und Düsseldorf

Stand: 12.02.2024, 21:40 Uhr

Auch in diesem Jahr waren die Rosenmontagszüge in Düsseldorf und Köln bestens besucht. Bei überwiegend trockenem Wetter schunkelten und tanzten die Jecken an den Zugwegen.

Das närrische Volk an den Straßenrändern fing jede Menge süßes oder blumiges Wurfmaterial von den Zugwagen auf - allein in der Domstadt sollten rund 300 Tonnen Süßigkeiten verteilt werden. In Köln zogen rund 11.500, in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf gut 8.000 Narren in Uniformen und Kostümen durch die Straßen.

Laut der Pressestelle der Düsseldorfer Polizei gab es bislang keine berichtenswerten größeren Vorfälle rund um den Rosenmontagszug. In Köln gab es nach Polizeiangaben vereinzelte Anzeigen wegen Körperverletzungen.

In Köln mehr Gruppen und Musiker als in Düsseldorf

In Köln waren 176 bunt bemalte Wagen im "Zoch", in Düsseldorf rund 120. Bei der Zahl der Musikkapellen hatte Köln mit 60 Gruppen und 1.624 Musikern etwa doppelt so viele wie die Düsseldorfer. Mit dabei im Kölner Zug waren NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und sein Innenminister Herbert Reul (beide CDU). Wüst lief mit NRW-Hut und Narrenmontur bei der KG Rocholomäus mit und warf Kamelle und "Strüßjer" (Blumensträuße) ins Publikum.

In Düsseldorf gab es einen "Toleranzwagen" von Muslimen, Juden und Christen. Dieser war nach dreijähriger Pause erstmals wieder Teil des Zugs. Das Motiv zeigte eine Polonaise verschiedener Geistlicher mit dem Wort Frieden in verschiedenen Sprachen und dem Aufruf "#BringThemHomeNow", mit dem die Freilassung von Geiseln der Hamas gefordert wird.

Kanzler als "Hohlaf Scholz" parodiert

Die politischen Wagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug stammen von dem bekannten Wagenbauer Jacques Tilly. Zu sehen waren unter anderem der Bundeskanzler als "Hohlaf Scholz“ mit einem Riesenloch anstelle des Gehirns im Kopf, Ex-US-Präsident Donald Trump, der die amerikanische Flagge in die Form des Hakenkreuzes geschnippelt hat, und die in Teilen rechtsextreme AfD als brauner Piranha, der von einem riesigen, friedlich-bunten Fisch mit dem Satz "Wir sind mehr" verschluckt wird.

Auch die geplante Krankenhausreform wurde von Tilly karikiert, indem er Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) abbildet, der es sich mit einem großen Brocken an Kosten auf dem Rücken der platt gedrückten Krankenhäuser bequem gemacht hat. Einige der Traktoren, die die Wagen des Düsseldorfer Zugs zogen, zeigten kleinere Schilder, die auf die Situation der Bauern und ihren Beitrag für die Gesellschaft verwiesen.

Die Kölner Persiflage-Wagen zeigten unter anderem Olaf Scholz als Faultier in der Hängematte und Außenministerin Annalena Baerbock als Elefant im Porzellanladen. Auf einem weiteren Wagen streckte eine Narrenfigur ihr blankes Gesäß einigen zum Hitlergruß ausgestreckten Armen entgegen - an einem Arm prangte das Logo der AfD. "Dieser Wagen sagt eigentlich alles: Die können uns mal am Arsch lecken", sagte BAP-Sänger Wolfgang Niedecken dazu im WDR-Fernsehen.

Quellen:

  • WDR-Reporter
  • Nachrichtenagentur epd
  • Nachrichtenagentur dpa