"Es sei davon auszugehen, dass der Angriff eigentlich einer anderen Person gelten sollte", so Staatsanwältin Svenja Große-Kreul. Zudem soll das Motiv für die Tat wohl "im persönlichen Bereich" gelegen haben. Weitere Angaben könne die Staatsanwältin aus Schutzgründen jedoch nicht machen.
Säureangriff ereignete sich bereits Ende Juni
Am 30. Juni war ein Mann in einem Café in Bochum-Ehrenfeld mit Säure überschüttet und schwer verletzt worden. Der 30-Jährige sei ein zufälliges Opfer gewesen, so erste Erkenntnisse der Polizei Bochum. Auch eine neben ihm sitzende Frau und eine Kellnerin sowie mehrere herbeigerufene Rettungskräfte erlitten durch die ätzende Flüssigkeit Verletzungen.
Säureangriff in Bochum. 00:27 Min.. Verfügbar bis 30.06.2026.
Die Arbeiterwohlfahrt Ruhr-Mitte hatte zur Unterstützung des Opfers eine Spendenaktion gestartet. Er musste sich zur Behandlung der schweren Verletzungen Hauttransplantationen unterziehen. Weitere Operationen seien noch ausstehend, so die AWO.
Zweiter Tatverdächtiger und weitere Ermittlungen
Auch rund drei Monate nach der Tat dauern die Ermittlungen der Mordkomission zu den Hintergründen weiterhin an. Ende Juli haben Spezialeinsatzkräfte der Polizei Bochum einen 36-jährigen zweiten Tatverdächtigen in seiner Wohnung in einem Lüner Wohnhaus festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte gegen ihn einen Haftbefehl erlassen.
Sie wirft dem Mann vor, "Beihilfe zu einem versuchten Tötungdelikt" geleistet zu haben. Er soll als Fahrer in die Tat involviert gewesen sein und den Hauptverdächtigen – einen 43-jährigen Mann aus Bergkamen – zum Tatort gefahren haben. Es muss nun geklärt werden, in welchem Verhältnis die beiden Tatverdächtigen stehen. Mit der Erhebung einer Anklage sei wohl aber noch im Oktober zu rechnen.
Unsere Quellen:
- WDR-Informationen
- Polizei Bochum
- Staatsanwaltschaft Bochum