Schwarzer Hintergrund, ein Lichtstrahl bricht in einem Prisma, es entstehen die Farben des Regenbogens. In der Ausstellung fällt direkt der erste Blick auf eines der bekanntesten Albumcover weltweit - Pink Floyds "The Dark Side Of The Moon". Vergrößert hängt das Bild an der weißen Museumswand und kommt dadurch noch stärker zum Ausdruck.
Gestaltet wurde das Albumcover von dem Fotodesign-Büro "Hipgnosis", das von Aubrey Powell und Storm Thorgerson gegründet wurde. Von 1967 und 1984 haben sie mehr als 400 Plattencover gestaltet, unter anderem für Led Zeppelin, Peter Gabriel von Genesis oder Paul McCartney. 120 davon sind in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ausgestellt.
Schwerpunkt Pink Floyd - 50 Jahre "Dark Side Of The Moon"
Der Fokus der Ausstellung "Hipgnosis.Breathe - Album Cover Art und Photo Design by Aubrey Powell & Storm Thorgerson" liegt auf den Plattencovern von Pink Floyd. 2023 hat das Album "The Dark Side Of The Moon" 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Das nimmt die Ludwiggalerie zum Anlass und widmet der Band einen Schwerpunkt in der Ausstellung.
Led Zeppelin hat ebenfalls einen eigenen Raum. Aber auch Cover von den Scorpions oder Peter Gabriel werden gezeigt. Für die Ausstellung wurden besonders auffällige Designs ausgewählt, sagt Kuratorin Sarah Hülsewig. "Die Bilder sind aufwendig, Collagen, Montagen, alles wurde selbst per Hand bearbeitet. Dadurch haben Hipgnosis wunderbare Welten erschaffen".
Plattencover sind Kunstwerke
Ein Schaf liegt auf einem Chaise-Lounge-Sofa vor dem pazifischen Ozean auf Hawaii - klingt absurd. Wurde aber genau so fotografiert für das Albumcover "Look Hear?" von 10cc. Gestaltet von Hipgnosis. Manche Designs sind auch von surrealistischen Kunstwerken und Künstlern inspiriert. Zum Beispiel von Salvador Dalí oder René Magritte.
Die Albumcover haben künstlerischen Wert, sagt Hülsewig: "Sie haben einen Stellenwert im Bildgedächtnis der Menschen eingenommen, die waren auch ein Kaufargument". Besucherinnen und Besucher machen in der Ausstellung auch eine Zeitreise. Denn wo Plattencover gezeigt werden, darf auch Musik nicht fehlen. Bei einem Soundwalk hört man die Songs zu den Album-Designs.
Aubrey Powell zu Gast in Oberhausen
Auch der Künstler Aubrey Powell hat sich die Ausstellung seiner Kunst in Oberhausen in der Ludwiggalerie angeschaut. Sein Favorit ist aber nicht das bekannte Pink Floyd-Cover, sondern: The Nice - "Elegy". Die Idee zu dem Cover kam durch einen Traum seines Partners, der von 50 roten Fußbällen in der Wüste geträumt hat. Und das haben sie als Plattencover umgesetzt, mitten in der Sahara.
Dokumentation zu Hipgnosis
Manchmal haben Powell und Thorgerson die Songs des Albums vorher nicht hören können, kannten nicht einmal den Titel. Die Bands haben den beiden vertraut, sagt Aubrey Powell. Teilweise waren sie auch mit den Bands befreundet, sind mit ihnen auf Tour gegangen. "Wir wurden als 5. Bandmitglied gesehen".
Aber ein paar Künstler haben sich nie gemeldet, Powell wartet noch immer auf einen Anruf von Bob Dylan. "Als Paul McCartney 1972 anrief, kurz nach der Trennung der Beatles, sagte ich zu Storm: Gott ist dran, wir sollten den Job annehmen". Manchmal ist eben auch Aubrey Powell ein Groupie, sagt er selbst.
Am Sonntag (21.01.2024) wird auch die Dokumentation "Squaring the Circle: The Story of Hipgnosis" von Anton Corbijn in der Lichtburg Oberhausen gezeigt. Aubrey Powell ist zu Gast und beantwortet Fragen. Die Ausstellung "Hipgnosis.Breathe" wird noch bis zum 20. Mai in der Ludwiggalerie in Oberhausen gezeigt.