Ausbau des Carsharing-Angebots in Bonn

Mehr Carsharing in Dortmund und im Ruhrgebiet

Stand: 19.02.2025, 16:30 Uhr

Dortmund will mehr Carsharing. Das geht auf Kosten der Parkplätze für Anwohner. Bisher gibt es im Ruhrgebiet kaum Carsharing. Dortmund geht jetzt in die Offensive. Anwohner wird das nicht unbedingt freuen.

Leih-Autos von Carsharing-Firmen muss man in Dortmund bisher mit der Lupe suchen. Ganze 36 Wagen kreisen in der drittgrößten Stadt des Landes. Viel weniger als beispielsweise im vergleichbar großen Düsseldorf.

Verwaltung will Carsharing-Unternehmen anlocken

Die Stadtverwaltung will deshalb Carsharing-Anbieter nach Dortmund locken. Als ersten Schritt will sie flächendeckend im gesamten Stadtgebiet Parkplätze für Carsharing-Unternehmen ausweisen. Bis zu 1.500 Stück. Die sollen Carsharing-Firmen angeboten werden, damit die dort ihre Leih-Wagen abstellen.

Besonders beliebt sind solche Parkplätze in der Innenstadt. Das führt zu Frust in eng bebauten Quartieren wie dem Dortmunder Kreuzviertel. Dort gibt es schon jetzt zu wenig Stellplätze. Wenn nun noch welche für Carsharing reserviert werden, sind es noch weniger.

Anwohner sollen auf Auto verzichten

Der Rat des zuständigen Dortmunder Planungsdezernenten Stefan Szuggat dürfte bei den Anwohnern nicht gut ankommen. Szuggat empfiehlt nämlich, das eigene Auto abzuschaffen. Schließlich könnten die Anwohner in Zukunft auch Carsharing-Fahrzeuge nutzen. Das führe zu Entspannung in Quartieren mit großem Parkdruck, meint Szuggat, der einst von den Grünen als Planungsdezernent vorgeschlagen wurde.

Mehr Carsharing in Dortmund und im Ruhrgebiet

WDR Studios NRW 19.02.2025 00:44 Min. Verfügbar bis 19.02.2027 WDR Online


Bisher ist Carsharing im Ruhrgebiet komplett unterentwickelt. In Dortmund stehen laut Bundesverband Carsharing 36 Autos, das entspricht 0,06 Carsharing-Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Düsseldorf fahren fast 1500 solcher Autos. Das macht 2,33 Wagen pro tausend Einwohner.

Nur wenig Carsharing im Ruhrgebiet

Im restlichen Ruhrgebiet sieht es nicht besser aus. In Essen stehen immerhin 220 Wagen, in Bochum 27 Autos, in Hamm 11, in Oberhausen und Hagen jeweils nur ein einziges. Ein Grund dafür ist, dass der Volkswagen-Konzern den Betrieb des in Dortmund anssäsigen Anbieter Greenwheels 2022 eingestellt hat. Andere Unternehmen wie ShareNow konzentrieren sich auf einzelne Metropolen wie Köln und Düsseldorf.

Unsere Quellen:

  • Bundesverband Carsharing
  • Stefan Szuggat, Stadt Dortmund