gemaltes Pferde auf dem Boden mit raushängender Zunge

Schockplakate für ein Pferdeverbot beim Cranger Festumzug

Stand: 27.07.2022, 09:10 Uhr

Nach dem Tod eines Pferdes in Düsseldorf gibt es jetzt eine Protestaktion gegen Pferde beim Cranger Festumzug. Schock-Plakate sollen entlang der Strecke aufgehängt werden.
 

Von Nathalie Arendt

"Festumzug frei von Pferdequälerei" steht in blutiger Schrift auf dem Plakat. Darunter ist das Grubenpferd Fritz abgebildet, das Maskottchen der Cranger Kirmes, wie es zusammengebrochen, mit heraushängender Zunge auf dem Boden liegt. Einige Unternehmen entlang der Herner Hauptstraße haben bereits zugesagt, das Plakat in ihr Schaufenster zu hängen.

Tierwohl soll immer vor gehen

Die Wählergemeinschaft "Unabhängige Bürger" hat die Plakate geplant und anfertigen lassen. "Tierwohl geht über Entertainment", sagt deren Ratsvertreter Bernd Blech. Bereits 2018 hatte er versucht, ein Verbot durchzusetzen, aber es klappte damals nicht. Jetzt will er so die Veranstalter zum Umdenken bewegen.

Dieses Jahr laufen insgesamt 13 Pferde beim Cranger Umzug mit, der traditionell am ersten Kirmes- Samstag (06.08.2022) stattfindet. Die Pferde kommen auch nicht aus Herne, sondern von einer Truppe aus Niedersachsen.

Veranstalter befolgt Richtlinien

Pferde

Die Pferde sollen mit dem Reiter- und Fanfarenzug den Umzug anführen, damit sie keine Wartezeiten in der Menge haben, erklärt der Veranstalter Herne Stadtmarketing. Auch andere neue Richtlinien zum Einsatz von Pferden bei Umzügen sollen eingehalten werden. So laufen neben den Pferden noch Menschen, die für Sicherheit sorgen sollen. Das Veterinäramt überprüfe alle Tiere vorher.

Nächstes Jahr könnte es anders sein

Auf Pferde verzichten wolle man dieses Jahr aber defintiv nicht. Im nächsten Jahr könne das aber neu diskutiert werden. Das würde nicht nur den Initiatoren der Plakataktion, sondern auch anderen Tierschützern gefallen. Die kritisieren den Einsatz von Pferden bei solchen Umzügen schon lange. Für die Tiere sind Umzüge nämlich nur eins: purer Stress.

Über dieses Thema berichten wir auch am 27.07.2022 in den WDR 2 Regionalnachrichten Rhein/Ruhr

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