Mülheim, 1991: Der 63-jährige Günter K. wird tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden. Angestellte seines Friseursalons hatten ihn zuvor als vermisst gemeldet, nachdem er nicht zur Arbeit erschienen war. Günter K.'s Wohnung ist durchwühlt, der unbekannte Täter hat hochwertige Uhren und Goldmünzen gestohlen. Die Untersuchungen zeigen: K. wurde erdrosselt. Doch der mutmaßliche Raubmord bleibt jahrzehntelang ungelöst, die Ermittlungen verlaufen ins Leere.
Fingerabdruck-Abgleich führt zu Treffer in Polen
Ein Fingerabdruck am Tatort hat nun zu einem Tatverdächtigen geführt. Denn ein Abgleich des Abdrucks mit nationalen und internationalen Datenbanken meldete jetzt einen Treffer in Polen. Der dadurch ermittelte Tatverdächtige ist ein 62-jähriger Mann mit polnischer Staatsbürgerschaft, der in Mülheim wohnt. Am Dienstagmorgen konnte die Polizei den Mann vorläufig festnehmen.
Ein weiterer Abgleich des Fingerabdrucks und anderer DNA-Spuren vom Tatort haben den Verdacht gegen ihn nun erhärtet. Am Mittwoch hat das Amtsgericht Duisburg deswegen Untersuchungshaft gegen den Mann wegen Mordes erlassen. Der Mann schweigt bisher zu den Vorfällen.
Polizei mit Podcasts zu Cold Cases
Die Ermittlungen sind ein Erfolg für die Cold Case Einheit der Essener Polizei. Erst Ende vergangenen Jahres hatten alle Polizeipräsidien in Nordrhein-Westfalen eigene Ermittlungsgruppen für die sogenannten Cold Cases eingerichtet. Die Essener Polizei hatte außerdem angekündigt, zu den einzelnen Fällen Podcasts veröffentlichen zu wollen. Die Ermittler hoffen, dadurch eine größere Öffentlichkeit zu erreichen und auf mehr Hinweise aus der Bevölkerung.
Eine erste Folge dieses Podcasts ist auch schon erschienen. Darin ging es zunächst um die Arbeit der neuen Ermittlergruppe, zu der auch Polizisten gehören, die bereits im Ruhestand sind.
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