Die 17 und 18 Jahre alten Basketball-Spieler waren im Februar am Hauptbahnhof Oberhausen erstochen worden. Es war ein Verbrechen, das bundesweit für Entsetzen gesorgt hat. Eines der Opfer starb während der Not-Operation, sein Freund erlag zehn Tage später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die beiden jungen Ukrainer waren 2023 vor dem Krieg in das vermeintlich sichere Deutschland geflohen.
Getötet wegen ihrer Herkunft?
Am Tatabend hatten die beiden angehenden Profi-Basketballer gemeinsam mit den jetzt Angeklagten in einem Bus gesessen. Während der Fahrt sollen die vier Jugendlichen, selbst mit Migrationshintergrund, den Plan gefasst haben, die beiden Ukrainer anzugreifen und zu töten.
Die Anklage geht von niederen Beweggründen aus. "Die ukrainische Herkunft soll letztendlich allein das Motiv für den Angriff gewesen sein", fasst sie Gerichtssprecher Mathias Küsters zusammen. Der Staatsanwaltschaft Essen liegen Videos vor, die von den Überwachungskameras im Bus aufgenommen wurden.
Angriff mit Schlagstock und Messern
Nach dem Aussteigen am Oberhausener Hauptbahnhof sollen die Angeklagten dann sofort die beiden Basketballer umzingelt und attackiert haben, erst mit Fäusten und einem Schlagstock, dann auch mit zwei Messern. Die Opfer erlitten tödliche Stichverletzungen in Bauch und Brust.
In Deutschland hatten sie ihre sportliche Heimat bei den ART Giants Düsseldorf gefunden, für die sie in der U-19-Bundesliga spielten. Nach ihrem Tod trauerte der Verein unter großer öffentlicher Anteilnahme um die ehemaligen Mitspieler und sammelte Spenden für die Familien.
Angeklagte waren polizeibekannt
Die Angeklagten kommen aus Gelsenkirchen und Oberhausen. Sie befinden sich zur Zeit in Untersuchungshaft. Nach WDR-Informationen haben sie sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Drei von ihnen waren der Polizei bereits wegen anderer Straftaten bekannt, darunter Sexualdelikte, Raub und gefährliche Körperverletzung. Ihnen drohen jetzt bis zu zehn Jahre Jugendhaft.
Da alle Angeklagte noch Jugendliche sind, findet der Prozess komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zuschauer sind nicht zugelassen. Die 25. Strafkammer des Essener Landgerichts hat Verhandlungstage bis zum 21. November angesetzt.
Unser Quellen:
- Landgericht Essen
- Staatsanwaltschaft Essen
Über dieses Thema berichten wir auch am 12.8. in der Lokalzeit Ruhr.