Ruhrparlament hat den Regionalplan beschlossen
Lokalzeit Ruhr. 10.11.2023. 02:14 Min.. Verfügbar bis 10.11.2025. WDR. Von Björn Henke.
Umstrittener Regionalplan Ruhr beschlossen
Stand: 10.11.2023, 17:05 Uhr
Das Ruhrparlament hat in Essen den neuen Regionalplan Ruhr beschlossen. Darin ist festgelegt, welche Flächen in der Region künftig wie entwickelt werden sollten. Im Kreis Wesel ist der Protest groß.
Von Maya Graef
Der Regionalverband nennt es eine "historische Entscheidung". Zum ersten Mal gibt es eine Art gemeinsamen Zukunftsplan für alle 53 Kommunen und die vier Kreise in der Region. Der Regionalplan legt für die nächsten 20 Jahre fest, wo im Ruhrgebiet welche Flächen künftig für was genutzt werden sollten.
Wo kann zum Beispiel der Ausbau von Wohn- und Gewerbegebieten vorangetrieben werden? Wo müssen neue Verkehrsadern entstehen? Aber genauso soll der Plan auch vorgeben, welche Flächen im Ruhrgebiet frei und unberührt bleiben, als Naherholungsgebiete oder für den Klimaschutz genutzt werden sollten.
"Dieser Zukunftsplan wird uns auf dem Weg, die grünste Industrieregion der Welt zu werden, maßgeblich begleiten", sagte der Vorsitzende der RVR-Verbandsversammlung, Frank Dudda. Vertreter von Industrie und Handwerk begrüßten den Regionalplan.
Städte am Niederrhein wollen klagen
Am Niederrhein ist der Beschluss des neuen Regionalplans Ruhr kein Grund zum Feiern. Denn er sieht vor, dass im Kreis Wesel 17 neue Baggerlöcher für den Abbau von Kies und Sand für die Bauindustrie entstehen dürfen. Ein Punkt, den die betroffenen Kommunen und Umweltschützer seit Jahren kritisieren.
Sie fürchten, dass durch den großflächigen Kiesabbau wertvolle Landschaft unwiederbringlich verloren gehe. Sie wollen gegen den Regionalplan Ruhr klagen. 2022 waren sie schon einmal mit einer Klage erfolgreich gegen einen früheren Planentwurf beim Oberverwaltungsgericht vorgegangen.