Rückbau des Voerder Kraftwerks: Ein Bagger sitzt auf einem Schornstein

Lokalzeit aus Duisburg 09.04.2025 02:25 Min. Verfügbar bis 09.04.2027 WDR Von Julian Schildheuer

Rückbau des Voerder Kraftwerks: Ein Bagger sitzt auf einem Schornstein

Stand: 09.04.2025, 10:18 Uhr

Der Rückbau des Voerder Kraftwerks geht weiter. Ein Bagger sitzt auf einem Schornstein und kratzt ihn Schicht für Schicht ab.

Ein Bagger sitzt auf einem der drei Schornsteine des Voerder Kraftwerks. Seit 2017 wird hier kein Rauch mehr ausgestoßen, seitdem stehen sie ungenutzt in der niederrheinischen Landschaft. Das soll sich jetzt schnell ändern. 2026 sollen alle Teile des alten Kohlekraftwerks, das der Energiefirma RWE gehört, abgebaut sein.

Erst Rückbau, dann Sprengung

Mit einer Sprengung würde das schnell gehen. Da hat aber die Stadt Voerde etwas dagegen, weil an angrenzendes Waldstück beschädigt werden könnte. Der angrenzende Grünstreifen soll bestehen bleiben, der Schornstein muss deshalb gekürzt werden. Von 225 Metern auf 185. Der Bagger ist mit einem Stemmhammer ausgestattet.

Ein Bagger trägt von oben den Rand eines Schornsteins des alten Kraftwerks in Voerde ab.

Der Bagger bei der Arbeit auf dem Schornstein

Jeden Tag wird der Schornstein in Voerde einen guten Meter kürzer. Wie lange das ganze Projekt insgesamt dauert, ist laut RWE unklar und liege unter anderem am Wetter.

Neues Kraftwerk in Voerde möglich

Am liebsten würde RWE die drei alten Schornsteine sprengen, sobald der eine kurz genug ist, es fehlen aber noch Genehmigungen dafür. Auf dem Gelände des ehemaligen RWE-Kohlekraftwerks könnte nach dem Abriss sofort ein neues Kraftwerk entstehen. Ein Gaskraftwerk in Voerde sei eine der drei denkbaren Optionen. Das würde "einspringen", wenn es am Strommarkt gerade an Sonnen- und Windenergie fehle.

Kühlturmsprengung am Kraftwerk Voerde

Das Kraftwerk Voerde vor der Sprengung

Für Anwohner in Voerde würde das erneut zu Lärm- und Geruchsbelastung führen. Gemeinsam mit der Stadt Voerde werde man im Genehmigungsprozess prüfen, wie hoch diese Belastungen sein werden, heißt es von RWE. Weiterhin sei auch denkbar, dass das Gelände als Ort für Batteriespeicher genutzt werde oder dass dort Wasserstoff hergestellt wird.

Für alles habe die Stadt Voerde am Dienstag (08.04.25) den Bebauungsplan verabschiedet. Jetzt hänge es daran, welche Strategie die neue Bundesregierung in der Energieversorgung und Kraftwerkspolitik fahre, so ein RWE-Sprecher.

Stand Rückbau Kraftwerk Voerde

WDR Studios NRW 09.04.2025 00:43 Min. Verfügbar bis 09.04.2027 WDR Online


Quellen:

  • RWE
  • Stadt Voerde
  • WDR-Reporter vor Ort