Der Rastplatz Entenfang auf der A3, kurz hinter Duisburg Wedau ist schon um 7.30 Uhr gut gefüllt. Pendler, die aus Richtung Oberhausen kommen, müssen nach dem Stau im Kreuz Kaiserberg zur Toilette oder "vor Wut erstmal eine rauchen," erzählt ein Handwerker.
Alternativen sind genauso voll
Auch Andreas Lokau pendelt jeden Tag von Oer-Erkenschwick nach Ratingen. Zuerst steht er auf der A2 Höhe Bottrop, dann "hier Kreuz Kaiserberg, was ne Katastrophe ist". Eine Dauerbaustelle sorgt jeden Tag für Stau.
Er versucht mittlerweile mal im Homeoffice zu arbeiten, um dem Stau zu entgehen. Eine andere Strecke durchs Ruhrgebiet gibt es für ihn nicht. "Die A40 wäre ne Alternative, die voll ist, die A42 ist genauso voll. Durch die Gewichtskontrolle an der Brücke in Bottrop".
"Überall Baustellen"
Norbert Radig gehört ebenfalls zu den Stau-Erfahrenen. Er muss mehrmals in der Woche von Münster nach Düsseldorf. Für die Strecke braucht er morgens "mindestens eine Stunde länger." Statt anderthalb Stunden, zweieinhalb. "Ja, überall wird gebaut, ne!?" Aber auf der A3 sei es am schlimmsten.
"Bauzeit bleibt Stauzeit"
Die Pendler bestätigen, was der ADAC in seiner Staubilanz hervorhebt: in NRW gibt es bundesweit die meisten Baustellen. Die Sanierungsmaßnahmen seien aber alternativlos, sagt der Verkehrsexperte Professor Roman Suthold vom ADAC.
Und er hat noch eine schlechte Nachricht für die Pendler: "Viel Geduld und starke Nerven brauchen Autofahrer in NRW leider auch in den kommenden Jahren.“
Unsere Quellen:
- ADAC-Staubilanz 2024
- ADAC-Verkehrsexperte Professor Roman Suthold
- WDR-Reporterin vor Ort