In dieser Woche ist die Polizei Dortmund im Städtischen Klinikum unterwegs. Zusammen mit der Geschäftsführung und Mitarbeitenden gibt es einen Rundgang, um zu schauen, was man für mehr Sicherheit tun kann.
In Krankenhäusern sind vor allem die Tag und Nacht geöffneten Türen das Problem. Aber auch die Größe des Klinikums lädt Taschendiebe ein. Fast 5.000 Menschen arbeiten hier. "Immer da, wo viele Menschen zusammenkommen, in besonderen Situationen, da suchen sich auch mögliche Straftäter die Anonymität." Das erklärt der Dortmunder Polizeisprecher, Torsten Sziesze.
Mitarbeiterin von Dieben angegriffen
Erst im März wurde eine Mitarbeiterin des Klinikums während der Nachtschicht angegriffen, als sie zwei Diebe bei einem Einbruch überrascht hatte. Sie hatten die Frau daraufhin bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Laut dem Geschäftsführer des Klinikums, Michael Kötzing, hat die Frau gekündigt und ist in therapeutischer Behandlung.
Auch in Essen wurden im September Mitarbeitende des Elisabeth-Krankenhauses attackiert. Sechs Menschen wurden leicht verletzt, einer von ihnen schwer.
Trickbetrüger unter Patienten unterwegs
Zudem werden Patienten des Klinikums immer wieder von Trickbetrügern reingelegt. Ein Mitarbeiter des Klinikums erzählt: "Es kommen jetzt auch Trickbetrüger in die Abteilungen, versuchen in den Wartezonen Leute zu überreden, ihnen Geld zu wechseln und in ein Gespräch zu verwickeln und anschließend ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen."
Viele Mitarbeitende und Patienten sind besorgt. Deshalb hängen in vielen Fluren mittlerweile Plakate mit Warnhinweisen vor Trickbetrügern.
Statistisch gesehen gibt es nicht mehr Kriminalität in Kliniken
Laut der Polizei Dortmund sei die Menge an Diebstählen in Dortmunder Kliniken allerdings nicht gestiegen. Hinzu kommt, dass ungewiss ist, wie groß die Dunkelziffer ist. Viele Menschen würden Vorfälle in Kliniken nicht zur Anzeige bringen.
Trotzdem sei das Sicherheitsgefühl bei den Mitarbeitenden und Patienten schlecht - vor allem durch die Angriffe. Das wolle man ändern, sagt Michael Kötzing.
Klinikum plant Präventionskurse für Mitarbeitende
Nach dem Rundgang mit der Polizei Dortmund wollen das Klinikum und die Beamten zusammen Maßnahmen für mehr Sicherheit erarbeiten. Klar ist jetzt schon: Es soll mehr Sicherheitskameras geben und mehr Präventionskurse für Mitarbeitende. Selbstbehauptungskurse gibt es schon jetzt - und sind immer gut besucht.
Gleichzeitig seien auch bauliche Maßnahmen und Bodycams für Mitarbeitende eine Idee des Klinikums. Die sollen das Sicherheitsgefühl erhöhen.
Quellen:
- Polizei Dortmund
- Reporterin vor Ort
- Klinikum Dortmund
Über dieses Thema hat der WDR am 08.11.2024 auch im Fernsehen berichtet: Lokalzeit Dortmund, 19.30 Uhr.