Im Bielefelder Autohaus Mattern herrscht Hochbetrieb. An diesem Tag werden 100 Autos mit neuen Reifen ausgestattet. Mechaniker wie Michael Kordts schrauben im Akkord, bis zu 80 Räder wechselt er an diesem Tag. "Das merkt man schon, wenn man etwas älter ist", sagt Kordts, "da wird man abends schon mal etwas früher müde."
Bevor die neuen Reifen aufgezogen werden, kontrollieren die Mechaniker die alten Räder auf Beschädigungen. Profiltiefe, Alter und andere Kenndaten werden notiert.
Reifenwechseln fast wie in der Formel 1
Ein Reifenwechsel dauert hier nur dreieinhalb Minuten. Um Zeit zu sparen, nutzen die Mechaniker jede Gelegenheit. Während das Auto auf der Hebebühne steht, bleibt ein Mechaniker im Auto sitzen. Er nutzt die Zeit, um den Kilometerstand zu notieren, den Bordcomputer zu überprüfen und den Reifendruck anzupassen.
Die Logistik spielt dabei eine große Rolle. Auf dem Autohausgelände fehlt der Platz. Deswegen werden die Reifen der Kunden im sogenannten Reifenhotel eingelagert und erst morgens mit dem Lkw angeliefert. "Es muss alles ineinandergreifen", betont Serviceberater Jerome Drosdek.
Manchmal geht auch was schief
Bei einem aufgebockten Auto sind die alten Räder schon runter. Die Neuen sind aber nicht zu finden. Sie sind wohl noch im Reifenhotel. Nach kurzer Besprechung werden die alten einfach wieder aufgeschraubt und der Kunde bekommt einen neuen Termin. Sowas passiert schon mal, sagt Jerome Drosdek, aber eher selten.
Teamgeist und gute Stimmung
Trotz des hohen Arbeitsaufkommens herrscht eine gute Stimmung in der Werkstatt. Die Mechaniker sehen den Reifenwechsel-Marathon auch als Gelegenheit für ein kleines Firmenevent. Es gibt Brötchen, Kaffee, Kuchen und laute Musik. "Wenn jeder mitmacht und die Stimmung gut bleibt, macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß", sagt ein Mitarbeiter.
Warum Winterreifen wichtig sind
Der Wechsel auf Winterreifen ist gesetzlich vorgeschrieben und erhöht die Sicherheit erheblich. Mit Sommerreifen sind die Bremswege auf Schnee fast doppelt so lang. Viele Autofahrer schieben den Wechsel allerdings lange auf.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Interview mit Mitarbeitern