Der 18-Jährige hatte sich in der Nacht zu Samstag zusammen mit zwei Freunden auf dem Bahngelände aufgehalten und war auf einen abgestellten Güterwagen geklettert. Nach Informationen der Polizei Unna erlitt er einen Stromschlag durch einen sogenannten Lichtbogen und stürzte vom Dach des Zuges auf die Gleise. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Jugendlichen feststellen.
Immer wieder tödliche Unfälle
Warnschilder deuten an Bahnanlagen darauf hin, dass in der Nähe der Oberleitungen Lebensgefahr besteht. Trotzdem kommt es immer wieder zu fatalen Unfällen: Kinder und Jugendliche spielen auf dem Gelände oder klettern als "Mutprobe" auf Züge, aber auch Graffiti-Sprayer gehen hin und wieder ein hohes Risiko ein.
Vor nicht einmal einem Jahr war bereits ein 13 Jahre alter Junge durch einen Stromschlag auf dem Güterbahnhof in Schwerte lebensgefährlich verletzt worden und kurz darauf gestorben. Es hatte sich auch dort ein Lichtbogen gebildet, als der 13-Jährige auf einen Güterwagen geklettert war.
Warum sind Oberleitungen so gefährlich?
Die Gefahr, die oft unterschätzt wird: Starkstrom-Oberleitungen sind nicht nur lebensgefährlich, wenn man sie anpackt. Es reicht aus, wenn man ihnen zu nah kommt. Denn Strom kann auf die Luft überspringen und über einen Lichtbogen durch den Körper fließen.
Der menschliche Körper besteht zu etwa zwei Dritteln aus Wasser, in dem Salze gelöst sind. Deshalb leitet der Körper Strom sehr gut. Wenn Starkstrom durch den Körper fließt, können Temperaturen von über 1.000 Grad entstehen - dies endet oft tödlich. Bahn-Oberleitungen haben eine Stromstärke von 1.000 Ampere und eine Spannung von 15.000 Volt. Das ist etwa 65 Mal stärker als der Strom aus einer normalen Steckdose.
Mit Stöcken und Flüssigkeiten fernbleiben
Die Bundespolizei rät dazu, sich unbedingt von den Oberleitungen fernzuhalten, denn Strom sei weder sichtbar noch hör- oder riechbar. Wenn Kinder beispielsweise versuchten, mit einem Stock an die Oberleitung zu gelangen, könne dies lebensgefährlich sein. Auch das Kippen von Flüssigkeiten auf Oberleitungen sei gefährlich.
Falls jemand Zeuge eines Unfalls mit einer Starkstrom-Oberleitung wird, rät die Bundespolizei Ersthelfern zur Vorsicht. Denn wer sich direkt zum Unfallopfer begibt, gefährdet sich selbst, weil noch Strom fließt. Zuerst muss der Strom abgeschaltet werden. Ersthelfer sollen daher zuerst den Notruf wählen.
Unsere Quelle:
- Polizei Unna
- Bundespolizei