Kameras sollen Vandalismus am Shoah-Mahnmal in Herne verhindern
Lokalzeit Ruhr. 27.01.2025. 01:45 Min.. Verfügbar bis 27.01.2027. WDR. Von Dirk Groß-Langenhoff.
Herne: Videoüberwachung am Shoah-Mahnmal startet
Stand: 27.01.2025, 20:53 Uhr
Das Holocaust-Mahnmal in Herne soll künftig sichtbar und trotzdem sicher sein. Stahltore schützten es vor Vandalismus. Weil die Tore aber nicht richtig funktionierten, wird das Shoah-Mahnmal künftig mit Videokameras überwacht.
Von Dirk Groß-Langenhoff
Ilana ist eine junge, deutsche Jüdin. Sie steht vor dem Shoah-Mahnmal in Herne und denkt an all das Leid, das ihren Vorfahren durch deutsche Nazis widerfahren ist. Ihren Nachnamen möchte sie nicht nennen. Dabei steht sie als Präsidentin des jüdischen Studierendenverbandes NRW oft in der Öffentlichkeit.
Drohungen gegen Juden
Ilana weiß, was Freundinnen und Bekannten zugestoßen ist, die sich mit ihrem vollen Namen engagieren: Drohbriefe bis hin zu Morddrohungen. "Ich möchte meine Familie schützen", sagt die junge Frau.
Videoüberwachung des Mahnmals als Schutz

Auf die Videoüberwachung am Holocaust-Mahnmal weist ein Schild hin.
Währenddessen schaut sich Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda vor der Gedenkveranstaltung die neue Videoüberwachung am Shoah-Mahnmal an. Das ist inzwischen 15 Jahre alt. Doch wirklich sichtbar war es nie in der Stadt. Erst wurde es immer wieder mit Farbe beschmiert. Dann schützten zwei dicke Stahltore das Mahnmal zwar vor dem Vandalismus, aber auch vor den Blicken der Passanten.
Kaputte Stahltore
Eigentlich sollten die Stahltore sich tagsüber automatisch öffnen. Doch der Mechanismus funktionierte von Anfang nicht so richtig. Jetzt sollen die Tore abgebaut und bis zum Sommer neben das Mahnmal gestellt werden. Den Schutz sollen die Videokameras übernehmen.

Videoüberwachung am Mahnmal
Ilana ist dankbar dafür, dass der deutsche Staat Jüdinnen wie sie und solche Mahnmale schützt. Gleichzeitig ist sie aber auch traurig darüber, dass Jüdinnen und Juden auch 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz in Deutschland nicht in Sicherheit leben können.
"Ich vermeide es, in der Öffentlichkeit Symbole oder Kleidung zu tragen, die mich als Jüdin identifizieren würden", sagt die Studentin. Zu groß ist ihre Angst, dass ihr dadurch etwas Schlimmes zustoßen könnte.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Stadt Herne