"Es schwimmt schon mal", sagt Kees Sars. Der Niederländer ist Schiffsbaumeister und Chef der Werft im Römerpark, in der die Quintus originalgetreu nachgebaut wurde. "Spannend, ob alles hält und funktioniert!", findet er.
Kein Wunder also, dass er erwartungsvoll, stolz und voller Anspannung - neben der Politprominenz und den APX-Honoratioren - steht und hofft, dass "sein" Patrouillenboot gleich sicher in Xantens Südsee stechen wird. "Schweiß und viel Arbeit stecken drin", erzählt Sars. Auch rund 3000 Nägel. "Wir waren gut zwei Jahre lang mit dem Bootsbau beschäftigt und haben gut vier Tonnen Eichenholz verbaut".
Jetzt liegt es vor ihm am Kai, groß wie ein Bus und bietet Platz für bis zu 24 Ruderer. Diesmal hauen aber nur 12 in die Riemen, weil auch einige Premierengäste mitfahren.
"Stolz auf mein Team"
Allein könne man eine solches Projekt nicht stemmen, berichtet der Werftchef und verweist auf sein großartiges Team. Dazu zählen zehn junge Leute mit Behinderung, die alle in der APX-Inklusionswerkstatt mitarbeiten und dort eine Ausbildung für Holzverarbeitung machen. Einer von ihnen, Stefan Achterberg, hat zusätzlich ein Modell des Bootes angefertigt - und ebenso am großen mitgebaut, sagt sein stolzer Chef.
Gelungene Probefahrt auf Xantener Südsee
Klasse, dass soweit schon mal alles klappt, freut sich Kees Sars während der erste Testfahrt auf Xantens Südsee. Auch die Takelage, das Segel hätten gut funktioniert. Noch bis Sonntag, erzählt der Werftchef, würde das Boot durchgecheckt - wie schnell kann es werden, wie wendig ist es, wie verhält es sich nur unter Segeln oder nur mit Ruderantrieb?
"Wir sind Sklaven der Historie", sagt der Schiffsbaumeister noch und meint damit, dass er sich streng ans Vorbild halten wollte und gehalten hat. Ein baugleiches Boot wurde im Rhein bei Mainz gefunden. Nach Skizzen hat es das Team in Xanten nachgebaut. Früher waren die Römer damit auf dem Rhein unterwegs, der in Niedergermanien als Nasser Limes galt, also die Grenze des Römischen Reiches darstellte - runter bis zur Nordsee.
Seit 2021 ist dieser Niedergermanische Limes UNESCO-Weltkulturerbe - und das Patrouillenboot nun eines der Zeugnisse der uralten Historie – es wird nach seinen Testläufen wieder im Römerpark ausgestellt.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort