Auf einer Demonstration in Berlin zum Weltfrauentag ist ein Schild in Form einer Gebärmutter zu sehen. Darauf steht: "My body, my choice - weg mit §218!"

Safe Abortion Day: Abtreibung soll legal werden

Stand: 28.09.2024, 15:53 Uhr

Die Organisatoren des Safe Abortion Day fordern, Schwangerschaftsabbrüche zu entkriminalisieren. In NRW gibt es verschiedene Aktionen.

Mehr Praxen und Krankenhäuser, die Abbrüche durchführen, Kostenübernahme durch die Krankenkassen und die Abschaffung von Paragraf 218 - das fordern die Organisatoren vom Safe Abortion Day in Deutschland. Der findet am 28. September weltweit statt, auch mit Aktionen in NRW.

In Essen und Wuppertal gibt es Infostände in den Innenstädten. In Bochum sollte es am Mittag eine Menschenkette für einen sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen geben. Einen Hindernislauf zum Thema gibt es in Duisburg. In Münster gibt es am Abend einen Filmabend und Austausch. Weitere Veranstaltungen hatte es bereits im Verlauf der Woche gegeben.

Durch Paragraf 218: Abtreibungen illegal

Zum Safe Abortion Day setzt sich ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Beratungsstellen, Parteien und anderen Organisationen für legale Schwangerschaftsabbrüche ein. Denn Paragraf 218 verbietet diese prinzipiell. Sie sind also illegal, bleiben unter bestimmten Bedingungen aber straffrei.

So muss eine Abtreibung vor der 12. Woche vorgenommen werden. Ausnahmen gelten bei gesundheitlichen Gründen oder wenn der Schwangerschaft ein Sexualdelikt zugrunde liegt. Außerdem müssen Frauen ein Gespräch bei einer staatlich anerkannten Beratungsstelle nachweisen. Zwischen diesem Gespräch und dem Eingriff müssen drei Tage liegen.

Kommission schlägt Legalisierung vor

Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hatte bereits im April dieses Jahres vorgeschlagen, Schwangerschaftsabbrüche bis zur 12. Woche zu legalisieren, in Ausnahmefällen auch bis zur 22. Woche. Laut Bundesfamilienministerium berät die Regierung noch über die Vorschläge.

Kritik daran kommt von CDU und CSU. Sie halten die jetzige Regelung für ausreichend. Wenn der Staat sage, dass das Beenden menschlichen Lebens kein grundsätzliches Unrecht mehr ist, komme das einem Dammbruch unseres Werteverständnisses gleich, so die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Dorothee Bär. Kritik kommt auch von der Deutschen Bischofskonferenz. Sie sorgt sich um Schutz und Würde ungeborenen Lebens.

Safe Abortion Day

WDR Studios NRW 28.09.2024 00:18 Min. Verfügbar bis 28.09.2026 WDR Online


Über das Thema berichten wir am 28.9.24 in den Hörfunknachrichten und in WDR Aktuell - der Tag um zwölf.

Quellen:

  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Website Safe Abortion Day
  • Pressemitteilung CDU/CSU-Fraktion
  • Pressemitteilung Deutsche Bischofskonferenz

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