Angebliche Schattenwölfe wurden in Dallas mit Gentechnik wiederbelebt | Kurzvideo

00:29 Min. Verfügbar bis 09.04.2027

Ausgestorbene Schattenwölfe angeblich mit Gentechnik wiederbelebt 

Stand: 09.04.2025, 09:31 Uhr

Eine Firma wirbt damit, die vor 12.000 Jahren ausgestorbenen Schattenwölfe wieder aufleben zu lassen. Experten sind skeptisch.

Das US-Unternehmen Colossal Biosciences mit Sitz im texanischen Dallas hat die Tiere nun der Öffentlichkeit vorgestellt: Die bereits Anfang Oktober geborenen Rüden Romulus und Remus sowie das Ende Januar zur Welt gekommene Weibchen Khaleesi.

Das Unternehmen spricht von den ersten Schattenwölfen seit der Zeit des Pleistozäns, das vor etwa 10.000 Jahren endete. Ihren ausgestorbenen Vorfahren ähneln die drei Jungtiere nach Angaben des Unternehmens mit dem dichten hellen Fell, einer größeren Statur und angeblich auch mit einem speziellen Heulen. 

Wer die Tiere nur aus der TV-Serie "Game of Thrones" kennt, der dürfte allerdings etwas enttäuscht sein: In der Serie sind die Wölfe so groß wie kleine Pferde und überragen teilweise ihre menschlichen Besitzer. Sowohl die historischen Schattenwölfe als auch die jetzt gezüchteten waren und sind in Wirklichkeit nur wenig größer als heutige Wölfe.

Erbgut verändert

Das Unternehmen sequenzierte Genomreste von zwei Schattenwölfen, die vor 13.000 Jahren und vor 72.000 Jahren im Gebiet der heutigen USA lebten. Durch Vergleiche mit heutigen Wölfen ermittelte das Team nach eigenen Angaben, welche genetischen Eigenschaften typisch für die ausgestorbene Art waren.

Zwei weiße Wolfswelpen auf einer Hand

Zwei Wolfswelpen

Schließlich veränderten sie das Erbgut von Grauwölfen an 20 Stellen in 14 Genen entsprechend. Insgesamt enthält das Erbgut von Grauwölfen etwa 19.000 Gene. Die entstandenen Mischlinge, Hybriden genannt, sind also weitaus enger mit dem Grauwolf als dem Schattenwolf verwandt. Die veränderten Zellkerne wurden in entkernte Eizellen gepackt, die sich daraus entwickelten Embryonen wurden Hundemüttern eingepflanzt.

Experten reagieren skeptisch

Unabhängige Fachleute reagieren zum Teil kritisch. Es handle sich nur um "Hybrid-Grauwölfe" mit einigen womöglich schattenwolfähnlichen Eigenschaften, erklärte etwa Nic Rawlence von der neuseeländischen Universität Otago. Dass die speziellen Eigenheiten tatsächlich von Schattenwölfen stammten, sei lediglich eine Vermutung, betonte der Zoologe. 

"Um etwas wirklich wieder aufleben zu lassen, müsste man es klonen", sagte Rawlence. "Das Problem ist, dass wir ausgestorbene Tiere nicht klonen können, weil die DNA nicht gut genug erhalten ist."

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