Es ist die höchste Auszeichnung des Landes. Die Düsseldorfer Band um Sänger Campino werde damit "nicht nur wegen ihres musikalischen Erbes und Erfolgs, sondern vor allem wegen ihrer herausragenden Verdienste für unsere Gesellschaft" geehrt, sagte der CDU-Politiker heute bei der Preisverleihung in Düsseldorf."
Weiter betonte Wüst in seiner Rede, dass die Band "schon heute zu unserer Kulturgeschichte und Ihre Musik zum kulturellen Erbe unseres Landes" gehören würde.
"Musikalische und menschliche Vorbilder"
Sänger Campino und seine Kollegen seien nicht nur musikalische, sondern auch menschliche Vorbilder. "Ihre Popularität nutzen 'Die Toten Hosen' für eine klare Positionierung gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt und für die Unterstützung von Menschen am Rande der Gesellschaft und in Notlagen", so Wüst.
Im Interview mit dem WDR sagt Sänger Campino, die Band wisse gar nicht, wie sie auf die Shortlist geraten sei. "Diesen Preis haben sicherlich viele Leute verdient - oder auch mehr verdient als wir. Andererseits verstehen wir das als eine Art Handreichung nach all den Jahren, die man miteinander verbracht hat."
Live und nah am Publikum
Andreas Frege (Campino), Andreas von Holst (Kuddel), Michael Breitkopf (Breiti), Andreas Meurer (Andi) und Stephen George Ritchie (Vom) veröffentlichten als "Die Toten Hosen" zahlreiche Studioalben, Konzertalben und Kompilationen.
Seit dem Jahr 1990 belegten sie zwölf Mal Platz 1 der deutschen Albumcharts. Ihren Schwerpunkt legen die Musiker auf Livekonzerte und den nahen Kontakt zum Publikum.
Benefizkonzerte für Menschen in Not
Aber auch der Einsatz für Menschen in Armut und schwierigen sozialen Lagen liegt der Band am Herzen. Sie engagiert sich in der Entwicklungs- und Flüchtlingshilfe ebenso wie in der Obdachlosenhilfe.
Als Reaktion auf das schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien am 6. Februar 2023 stellten die "Hosen" innerhalb weniger Tage ein Benefizkonzert für die Opfer der Katastrophe auf die Beine.
Wenn er deswegen den Preis annehme, denke er auch an viele Menschen "unserer Generation, "die in Jugendzentren und in Bürgerinitiativen genau den selben Kampf geführt haben wie wir", sagte Campino bei WDR 2. Deswegen werde man das Preisgeld weiterreichen an Institutionen.
Zugleich verstehe man die Preisverleihung als Mahnung und eine Aufforderung, am Ball zu bleiben, "nicht einzuschlafen und weiterhin da einzuspringen, wo wir einspringen können, wenn es brennt".
Preisträgerin 2023: Angela Merkel
Den NRW-Staatspreis gibt es seit 1986. Vergangenes Jahr hatte ihn ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekommen.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören aber auch der mehrfache Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher, der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer, Circus Roncalli-Gründer Bernhard Paul, Marcel Reich-Ranicki, Prof. Jürgen Habermas und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer.
2024 geht der NRW-Staatspreis an die Düsseldorfer Band Die Toten Hosen (v.l.n.r.): Andreas von Holst (Kuddel), Michael Andreas Meurer (Andi), Michael Breitkopf (Breiti), Andreas Frege (Campino) und Stephen George Ritchie (Vom). Die Verleihung findet am Mittwoch im Apollo-Theater neben dem Landtag statt. Die Laudatio hält der Filmregisseur Wim Wenders. Die Hosen erhalten die höchste Auszeichnung des Landes für ihren Einfluss auf den "gesellschaftlichen Diskurs und die kulturelle Landschaft in Nordrhein-Westfalen und für ihr jahrzehntelanges soziales und gesellschaftliches Engagement", so die Staatskanzlei. Die Gruppe engagiert sich seit vielen Jahren unter anderem gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus sowie für geflüchtete und obdachlose Menschen.
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Unsere Quellen:
- NRW-Staatskanzlei
- Nachrichtenagentur dpa
- Interview mit Campino bei WDR 2