Für die rund 640.000 Beschäftigten in NRW fordern die Gewerkschaften von Bund und Kommunen mehr Geld und zusätzliche Verbesserungen. Neben den acht Prozent mehr Lohn und mindestens 350 Euro monatlich mehr, umfassen die Forderungen auch drei zusätzliche freie Tage sowie höhere Zulagen.
Am Freitag gehen die Tarifverhandlungen in die nächste Runde. Für die gesamte Woche hatten die Gewerkschaften immer wieder zu Streiks aufgerufen, um den Druck bei den Verhandlungen zu erhöhen.
Aber wie viel verdienen Fachkräfte im öffentlichen Dienst eigentlich bisher?
Im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst NRW (TVöD) ist festgelegt, wieviel die einzelnen Berufsgruppen derzeit verdienen. Dazu gibt es insgesamt 15 Entgeltgruppen, beginnend mit den eher einfacheren bis hin zu anspruchsvollen Tätigkeiten sowie bis zu sechs Erfahrungsstufen. Dadurch wird auch die Berufserfahrung berücksichtigt.
Berufserfahrung und Zulagen
Wie viel eine Fachkraft bekommt, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Dazu kommen noch verschiedene Sonderzahlungen, wie Leistungszulagen oder Zeitzuschläge für Feiertage und Nachtarbeit oder die Jahressonderzahlung im November.
Gemäß der Entgelttabelle verdient beispielsweise ein Mülllader oder eine Müllladerin mit einer zehnjährigen Berufserfahrung bei den kommunalen Entsorgungsbetrieben in NRW rund 3.400 Euro brutto im Monat. Darin sind Zulagen und Sonderzahlungen noch nicht enthalten.
Ein Bademeister oder Bademeisterin oder Verwaltungsangestellte in einem Bürgeramt, die jeweils auch über zehnjährige Berufserfahrung verfügen, erhalten 3.600 Euro. Eine ausgebildete Erzieherin oder Erzieher mit gleicher Berufserfahrung bekommt monatlich 4.200 Euro.
Höhere Entgeltgruppen möglich
Eine Krankenschwester oder ein Krankenpfleger, die in einem kommunalen Krankenhaus arbeitet erhält 4.200 Euro. Wer dann noch eine Fachweiterbildung zur Intensivpflege absolviert hat, erhält 4.600 Euro. Darin sind die monatliche Zulage und Wechselschichtzulage eingerechnet. Nicht berücksichtigt sind die Zeitzuschläge für Nachtschichten oder Sonn-/Feiertage. In einigen Berufsgruppen machen die Zulagen in Summe zwischen einem Fünftel und einem Drittel des Gehalts aus.
Ingenieurinnen und Ingenieure befinden sich in einer der oberen Entgeltgruppen und erhalten bei zehnjähriger Berufserfahrung 6.400 Euro. Besondere Zulagen sind auch hierbei noch nicht berücksichtigt. Bei Berufen, in denen es sehr schwierig ist, Fachpersonal für den öffentlichen Dienst zu gewinnen, werden teilweise auch höhere Entgeltgruppen zugrunde gelegt.
Quellen:
- Gewerkschaft Verdi
- Tabellen der Berufe und Entgelte im TVöD
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 12.03.2025 auch im Hörfunk: WDR 5 Wirtschaftsmagazin, ab 13.35 Uhr.