Die Logistikbranche stellt das vor Herausforderungen. Sie müssen spezielle Kühlcontainer für den Transport beschaffen, auch für die Lagerung muss neue Infrastruktur her.
Normalerwiese liefere die Branche bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad, sagt Pharmalogistik-Experte Matthias Klumpp, der beim Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML arbeitet. Deswegen seien die positiven Zwischenergebnisse des Impfstoff-Entwicklers Moderna eine gute Nachricht für die Logistik: Die Dosen müssen weniger kühl gelagert werden.
Impfstoffe mit verschiedenen Anforderungen
Transportunternehmen bereiten sich auf Impfstoffe mit verschiedenen Anforderungen vor. Wer die Lieferaufträge erhält, ist noch unklar.
Einige Rahmenbedingungen sind aber geregelt: Die Hersteller sollen den Impfstoff zunächst an zentrale Standorte in Deutschland liefern. Von dort aus organisiert der Bund die Lieferung an die bundesweit geplanten Impfzentren in allen Bundesländern. Derzeit würden dafür verschiedene Möglichkeiten geprüft, heißt es vom Bundesgesundheitsministerium.
Logistikprofessor Klumpp sieht die Branche in Deutschland auch für Transporte bei extrem niedrigen Temperaturen gerüstet. Für Lieferungen mit dem Lkw könnten Dienstleister beispielsweise innerhalb weniger Wochen spezielle Kühlcontainer bestellen.
"Da sehen wir keinen Engpass", so Klumpp. Auch der Logistik-Konzern DHL, der beim Transport wohl eine wichtige Rolle spielen wird, beteuerte, die Verteilung eines Impfstoffs werde nicht an der Logistik scheitern.
Lagerung bei höheren Temperaturen?
Gelangen die Impfstoffe in die Impfzentren, übernehmen die Länder die Lagerung. Auch hier ist Fraunhofer-Experte Klumpp optimistisch, dass die Kühlung gelingen wird. Biontech erforscht derzeit, ob der Impfstoff nicht doch bei höheren Temperaturen gelagert werden kann. Das würde die Lagerung deutlich vereinfachen.
Zudem will Biontech die Impfdosen in speziellen Transportboxen liefern. Außerdem bleibe der Impfstoff fünf Tage lang bei normaler Kühlschranktemperatur stabil, heißt es von den Unternehmen. Das hilft auch, wenn irgendwann in Arztpraxen geimpft werden soll. Dort stehen keine Ultratiefkühlschränke.