Camping boomt in Corona-Zeiten: Glück hat, wer zu Pfingsten einen der raren Stellplätze ergattert hat. Glücklich sind aber auch die Betreiber - trotz aller Vorschriften. Denn sie haben nach langer Durststrecke endlich wieder Arbeit.
Schon seit dem 11. Mai dürfen Campingplätze in NRW wieder öffnen, der Freizeit- und Wohnpark am Lippesee in Paderborn meldet am Samstag (30.05.2020) volles Haus. Ein Gespräch mit Platzchef Michael Brusche und seiner Angestellten Sonja Siemensmeyer.
WDR: Herr Brusche, was ist bei ihnen anders als in Vor-Corona-Zeiten?
Michael Brusche: Jeder Gast bekommt von uns ein "Corona-Schutzpaket". Da ist eine Rolle Toilettenpapier drin. Außerdem bekommt jede Gästegruppe einen Schlüssel zu ihrem eigenen Badezimmer. Desinfektionsmittel gibt es natürlich auch. Wir hoffen, damit allen Hygienevorschriften zu genügen.
WDR: Und die Gäste lassen sich von den neuen Regeln nicht abschrecken?
Brusche: Offenbar nicht. Jetzt über Pfingsten sind wir komplett ausgebucht. Nichts geht mehr.
WDR: Frau Siemensmeyer, wie ist es für das Team, auf dem Platz endlich wieder Betrieb zu haben?
Sonja Siemensmeyer: Das ist herrlich. Die Leute strahlen, stehen an der Rezeption, melden sich an und freuen sich, dass sie endlich wieder zu uns kommen können. Und für unser Team ist es toll, wieder zu arbeiten. Von null auf 150 Prozent.
WDR: Was haben sie in den letzten Tagen erlebt?
Siemensmeyer: Tolle Sachen, sehr emotionale Sachen auch. Gestern hat uns jemand eine Schutzmaske mit der Aufschrift "Danke an das Campingplatz-Team" geschenkt, mit zwei Flaschen Wein dabei.
Ich fang gleich an zu weinen. Weil alle sich freuen, wieder rauszukommen. Und die ganze Zeit so ein Druck war. Und jetzt gibt es wieder ein bisschen Freiheit.
Das Interview führte Cosima Gill.