Wo herrscht der größte Mangel?
Traditionell spenden auf dem Land deutlich mehr Menschen Blut als in den Großstädten, zum Beispiel im Münsterland oder dem Oberbergischen Kreis. Doch auch dort fehlen dem Roten Kreuz jetzt viele Spender. Das schmerzt besonders stark. Dazu kommt, dass rund 450 Spendentermine zum Beispiel in Firmen oder an Hochschulen abgesagt wurden. "Dadurch fehlen rund 21.000 Blutkonserven", sagt Stephan David Küpper vom Roten Kreuz. In den vergangenen Wochen war die Blutgruppe 0 besonders knapp, sie wird besonders häufig benötigt, außerdem Blut mit einem negativen Rhesusfaktor.
Kann ich mich beim Blutspenden mit dem Corona-Virus anstecken?
Die Blutspendezentren treffen Vorsichtsmaßnahmen, um eine Ansteckung auszuschließen. In den Zentren gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln. Personen, die eine erhöhte Temperatur haben oder in den vergangenen zwei Wochen im Ausland waren, werden von der Spende ausgeschlossen. Das DRK ist außerdem dazu übergegangen, für die meisten Blutspenden Termine zu vergeben. Wer spenden möchte, kann entweder bei der nächsten Klinik anfragen, die ein eigenes Blutspendezentrum hat oder beim Roten Kreuz. Auf der Seite des Blutspendedienstes West lassen sich die einzelne Termine mit Datum, Uhrzeit und Ort erfragen.
Sind Blutkonserven sicher?
Es besteht nach aktuellem Forschungsstand keine Gefahr, sich über eine Blutkonserve mit dem Corona-Virus anzustecken. "Dazu ist die Virenkonzentration im Blut zu gering," sagt Uwe Cassens, Leiter der Klinik für Transfusionsmedizin in Dortmund. Deswegen wird das gespendete Blut auch nicht auf Corona-Viren getestet, anders als etwa auf HIV- oder Hepatitis-B-Viren. Das Paul-Ehrlich Institut erklärte bereits im März, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass Sars-Cov-2 durch Blut übertragen werden kann.