In seiner Osterbotschaft forderte Papst Franziskus, dass die Corona-Schutzimpfstoffe international solidarisch verteilt werden müssten. "Die Pandemie ist immer noch in vollem Gange. Die soziale und wirtschaftliche Krise ist sehr schwer, besonders für die Ärmsten."
Das Oberhaupt der katholischen Kirche forderte, beim Verteilen müsse man auch an die ärmsten Länder denken. Die internationale Gemeinschaft müsse "in gemeinsamer Anstrengung die Verzögerungen bei der Impfstoffversorgung überwinden". Der Papst und die meisten Bediensteten im Vatikan sind schon geimpft.
Die EU und auch Deutschland hinken beim Impfen hinterher, haben ihre Impfziele verfehlt - streiten über eine gerechte Verteilung in der Gemeinschaft. Das Impftempo in der EU sei "inakzeptabel langsam", urteilte die Weltgesundheitsorganisation.
Sechs bedürftige Länder allein in der EU
Allein in der EU gibt es sechs besonders bedürftige Länder, wo auch die Infektionslage sehr hoch ist: Bulgarien, Kroatien, Estland, Lettland, die Slowakei und Tschechien. Die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft schlug vor, zumindest drei Millionen Impfdosen von Biontech für sie zu reservieren.
Damit waren Österreich, Tschechien und Slowenien aber nicht einverstanden und scherten aus. Und so sind es nun 24 von 27 Staaten - darunter Deutschland - die sich in einer eigenen Spendenaktion zusammentun. 19 Staaten geben rund 2,8 Millionen Dosen an die fünf Staaten Estland, Lettland, der Slowakei, Kroatien und Bulgarien ab. Österreich hatte Tschechien rund 30.000 Dosen zugesichert.
Deutschland verzichtet zunächst auf 500.000 Impfdosen
Estland und Lettland bedankten sich am Freitag auch ausdrücklich für die Unterstützung und Solidarität. Deutschland verzichtet nach diesem Modell auf rund 500.000 Impfdosen. Österreich, Tschechien und Slowenien bekommen dagegen nach Bevölkerungsstärke ihren vollen Anteil an den zehn Millionen Dosen.
Und außerhalb der EU: Von den derzeit weltweit verfügbaren Impfdosen haben sich nach Angaben der WHO zehn Länder der Erde 76 Prozent gesichert. WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, eine globale Krise brauche globale Antworten. "Die globale Lösung beginnt mit Solidarität."