Weil die Kapazitäten bei der Impfstoff-Produktion begrenzt sind, wird Hilfe gebraucht. Curevac ist deswegen eine Kooperation mit dem Pharmariesen Bayer eingegangen. Und laut Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will NRW "der Standort" für die Impfstoffproduktion weltweit werden. Das Bayer-Werk in Wuppertal soll dabei eine große Rolle spielen.
Was genau wird in NRW gemacht?
Für den Impfstoff braucht man zunächst die mRNA mit der Information des Coronavirus. Die mRNA ist in dieser Form instabil, weil es sich im Körper zu schnell zersetzen würde, ohne ihre Wirkung zu entfalten. Deshalb braucht es eine schützende Verpackung, das Lipid. Mit Hochdruck entsteht eine Verbindung, sogenannte Lipid-Nanopartikel. Diese lösen die Körperreaktion, den Schutz gegen das Coronavirus, aus. In Wuppertal soll bald eine Anlage stehen, mit der der Wirkstoff, also die Verbindung von mRNA und Lipiden, produziert werden soll.
Ab wann wird in NRW produziert?
Weil die mRNA-Technik völlig neu ist, müssen ganze Produktionsketten neu aufgestellt werden - und das dauert. Bayer will vor Jahresende noch die ersten Impfstoffe ausliefern. Für 2022 sind 160 Millionen Dosen geplant.
Warum dauert es so lange, bis der Impfstoff produziert wird?
Wenn die Anlage in Wuppertal errichtet ist, muss sie erstmal einer Qualitätskontrolle unterzogen werden. Auch das dauert. Schließlich handelt es sich um die Produktion eines pharmazeutischen Produktes, das in gesunde Menschen verimpft wird. Daher sind die Sicherheitsanforderungen besonders hoch. Außerdem wird der Curevac-Impfstoff weltweit noch an 35.000 Menschen getestet – seit Ende Dezember auch an der Uniklinik in Köln.
Auf Anfrage teilte uns Curevac mit, dass das Unternehmen im Juni mit einer Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde rechnet. Wenn also alles gut läuft, kommt in diesem Jahr ein neuer Impfstoff - mit Hilfe aus Wuppertal.