Der von der Landesregierung eingesetzte sogenannte Expertenrat Corona fordert Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Diese "Öffnungsschritte aus dem Lockdown" sollen sich "nicht durch zeitliche Vorgaben und eine Abgrenzung nach Branchen, sondern vielmehr an den verfügbaren Schutzkonzepten" orientieren, teilte der Rat am Montag laut Staatskanzlei in Düsseldorf mit.
Das Gremium mahnt "individuell angepasste Schutz- und Hygienekonzepte" an und fordert eine Ausweitung der Corona-Impfungen.
Stamp: Handel unter Druck
Der stellvertretende nordrhein-westfälische Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) fordert von der Bund-Länder-Konferenz einzelne Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Für den Handel müsse es einen "Öffnungsschritt" geben, sagte Stamp am Montag im WDR-Hörfunk. Es gehe um hunderttausende Existenzen.
Der Handel stehe unter einem "unfassbaren Druck". Mit Selbsttests und anderen technischen Möglichkeiten könne man eine Öffnung begleiten. Andere könnten dann zügig folgen, aber man könne nicht alles auf einmal aufmachen, sagte Stamp auf Nachfrage mit Blick auf Kultureinrichtungen, Sport und Gastronomie.
Beim nächsten Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Corona-Krise dürfe nicht nur auf die Sieben-Tage-Inzidenz geschaut werden, forderte Stamp.
Forderung nach "Beinfreiheit"
Er wünsche sich von den Beratungen am Mittwoch eine bundesweite Grundrichtung - aber mit "einer gewissen Beinfreiheit" sowohl in den Ländern als auch in unterschiedlich von Corona betroffenen Regionen. Stamp verwies auf niedrige Inzidenzzahlen zum Beispiel im Münsterland. Die FDP drängt in der Koalition mit Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schon länger auf Öffnungen.