Die sogenannte Delta-Mutante (B.1.617) dominiert zurzeit in den meisten Teilen Europas und macht Wissenschaftlern Sorgen. Aber auch die schon länger bekannten Mutanten, die zuerst in Großbritannien (B.1.1.7), Brasilien (P.1) und Südafrika (B.1.351) entdeckt wurden, werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" eingestuft.
Besonders deshalb, weil sie deutlich ansteckender sind und sich eventuell in Teilen durch die vorhandenen Impfstoffe nicht so wirksam bekämpfen lassen. So halten Experten die Delta-Variante für sehr viel ansteckender als die bereits als sehr ansteckend geltende Alpha-Variante.
Wie verbreitet ist die Delta-Variante?
Inzwischen sind fast alle Infektionen in Deutschland auf die Delta-Variante zurückzuführen: Laut RKI dominiert sie zu 97 Prozent das Infektionsgeschehen (Stand 05.08.2021). Der Anteil der Alpha-Variante liegt bei ca. drei Prozent.
Wo wurde die Delta-Variante erstmals in NRW nachgewiesen?
Ende April wurden erstmals zwei Fälle von Infektionen mit der Mutante in Köln nachgewiesen. Auch in Velbert wurde sie etwas später entdeckt: Dort durften 189 Bewohner aus zwei Hochhäusern ihre Wohnungen zeitweise nicht verlassen, nachdem bei einer Familie die Variante nachgewiesen worden war. Insgesamt 27 Fälle wurden dort dann bestätigt. Die Variante wurde außerdem bei drei Infizierten in Geldern entdeckt.
Wie gefährlich ist die Variante?
Am 11. Mai hat die WHO die Variante B.1.617 als "besorgniserregend" eingestuft. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten vermehrt darauf hin, dass sie gefährlicher sein könnte als andere Varianten. Das schätzt auch die US-Gesundheitsbehörde CDC so ein. Mehrere Medien zitierten aus einem unveröffentlichten Papier, die Variante werde so leicht übertragen wie Windpocken. Und sie erhöhe die Wahrscheinlichkeit einer Infektion trotz doppelter Impfung.