Im Freibad Bornekamp in Unna ziehen Schwimmer schon seit anderhalb Wochen ihre Bahnen. "Wir sind das wahrscheinlich einzige Bad in ganz Deutschland, das jetzt schon geöffnet hat," sagt die Vorsitzende des Freibadvereins Jessica Mense.
Sie und ihre Mitstreiter haben das Bad nach der letzten Aktualisierung der Corona-Schutzverordnung für Vereinsmitglieder geöffnet, nach Absprache mit dem Ordnungsamt. Seit Mittwoch (20.05.2020) hat das Bad auch für normale Besucher geöffnet, allerdings nicht wie in normalen Zeiten.
Die Duschen im Umkleidebereich zum Beispiel bleiben zu. "Wir können niemanden abstellen, der kontrolliert, dass die Besucher dort den Abstand einhalten", erklärt Jessica Mense. Und ins Bad dürfen maximal 300 Besucher gleichzeitig.
Kleine Bürgerbäder öffnen
Die Hygiene- und Abstandsregeln der Landesregierung gelten für alle Badbetreiber im Land. Wie sie sie umsetzen und wann sie ihre Bäder öffnen, unterscheidet sich stark. Bereits am ersten Tag öffnen vor allem einige kleinere Bürgerbäder, neben dem Freibad Bornekamp in Unna zum Beispiel auch das Freibad Dellwig in Fröndenberg.
Aber auch in größeren Städten machen bereits die ersten Freibäder auf, in Köln an Himmelfahrt, schon einen Tag früher das Freibad Coburg in Münster und in Aachen das Freibad Hangweiher, allerdings mit deutlichen Einschränkungen. Wegen der Corona-Regeln des Landes dürfen maximal 280 Besucher zeitgleich ins Bad, normalerweise sind es an Spitzentagen bis zu 5000.
Schwimmen mit Termin
Damit dennoch möglichst viele Besucher ins Bad können, "haben wir dazu ein ausgeklügeltes Konzept entwickelt," sagt Susanne Schwier, Beigeordnete für Sport der Stadt Aachen. Die 280 Besucher werden für eine Zweistundenperiode ins Bad gelassen, anschließend wird es kurz gereinigt, dann kommt die nächste Gruppe rein.
Die Tickets dafür gibt es nur im Netz, alle Freibadbesucher müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen.
Viele Bäder bleiben noch zu
Wann auch immer die Bäder öffnen, für die Betreiber wird es eine kostspielige Sasison. Denn so wie Michael Dominik von der Sportwelt Dortmund müssen alle mit einer kostspieligen Saison rechnen: "Mit deutlich geringeren Einnahmen und gestiegenen Kosten, wie zum Beispiel den Preisen, die für Desinfektionsmittel aufgerufen werden."
Außerdem müssen die Bäder eventuell auch zusätzliches Personal einstellen, um die Abstandregeln zu kontrollieren. Einzelne Freibäder bleiben diesen Sommer deswegen sogar ganz zu.