Eigentlich sollte das Infektionsgeschehen bis zum 31. August beobachtet werden, um dann eine endgültige Entscheidung zu treffen. Das hatte Veranstalter Marek Lieberberg in Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf und dem NRW-Gesundheitsministerium vereinbart.
Keine Einigung
Offenbar konnten sich der Veranstalter und die Landesregierung aber nicht einigen. Die gegensätzlichen Positionen ließen sich nicht überbrücken, heißt es vom Veranstalter. Deshalb ist schon jetzt klar: Das Konzert soll zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, die Rede ist von Spätherbst.
Lieberberg sei nach wie vor davon überzeugt, dass der Maßnahmen-Katalog Fans, Künstlern und Mitarbeitern umfassenden Schutz bieten würde. Die Landesregierung hatte aber von Anfang an Bedenken bezüglich des Konzerts.
Laumann: "Richtige Entscheidung"
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann begrüßte die Entscheidung, das Konzert zu verschieben. "Angesichts der aktuellen Infektionslage bin ich der Auffassung, dass ein Konzert dieser Größenordnung derzeit nicht durchführbar ist." Es habe deshalb in den vergangenen Tage Gespräche mit allen Beteiligten gegeben.
Lieberberg selbst fordert, dass die Politik endlich reagiert. Es sei an der Zeit, zur Realität zurückzukehren und der Veranstaltungsbranche Möglichkeiten zu bieten. Der Veranstalter wünscht sich, dass die Gespräche weiterlaufen und gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht wird, Konzerte durchführen zu können.
Verbindliche Vorgaben für Veranstaltung gefordert
Für Michael Brill von der Düsseldorfer Stadttochter D.Live ist die Verschiebung des Konzerts nachvollziehbar und die richtige Entscheidung. Jetzt, wo es Ideen und Konzepte dafür gebe, wie Konzerte trotz Corona durchgeführt werden könnten, hofft er auf eine Entscheidung der Politik bezüglich der Größe von Versammlungen.
Verbindliche Vorgaben seien wichtig, damit die Veranstaltungsbranche einfacher planen könne. Dass vonseiten der Bürger Interesse bestehe, hätte der Ticketverkauf für das geplante Großkonzert gezeigt.
Oberbürgermeister Thomas Geisel geht davon aus, dass voraussichtlich am Donnerstag eine neue Entscheidung bezüglich einer Höchstgrenze von Zuschauerzahlen bei Veranstaltungen dieser Art getroffen wird. Für ihn kam die Entscheidung von Lieberberg, das Konzert zu verschieben, deshalb nicht ganz überraschend.
Schwierigkeiten bei Terminsuche
Die Suche nach einem neuen Termin könnte laut Marek Lieberberg schwierig werden. Denn ab Mitte September spielt Fortuna Düsseldorf wieder in der Arena. Außerdem sei das Konzert als Open-Air-Konzert geplant, weshalb das Dach geöffnet sein muss. Bei einem Termin im Winter mit geschlossenem Dach wären die Bedingungen wieder anders. Die Chance, dass das Konzert zu einem anderen Termin stattfind kann, schätzt Lieberberg mit 50:50 ein.
Bei dem Großkonzert sollen unter anderem Bryan Adams, Sarah Connor, Rea Garvey und The Boss Hoss auftreten.