Durch die Beschlüsse des Impfgipfels von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten soll endlich Tempo in die Impfkampagne gegen das Coronavirus kommen. Die Devise, so Merkel am Freitagabend, laute "impfen, impfen, impfen".
Ab wann sind die Hausärzte beim Impfen dabei?
Die Hausärzte sollen gleich nach Ostern ab 5. April damit beginnen, flächendeckend gegen das Coronavirus zu impfen. Dennoch werden viele Menschen weiter auf eine Impfung warten müssen, weil es immer noch nicht genügend Impfstoff gibt.
Wie viel Impfstoff steht den Arztpraxen zur Verfügung?
Laut Merkel zunächst nur etwa 20 Impfdosen pro Woche und Praxis. Bei ungefähr 50.000 Arztpraxen in Deutschland entspricht das einer Gesamtmenge von einer Million Dosen. Ab Ende April sollen die Hausärzte dann Schritt für Schritt deutlich mehr Menschen impfen können.
Wann bin ich dran mit der Impfung?
Die Bundeskanzlerin sagte, die Priorisierung von Risiko- und Altersgruppen bleibe auch bei den Hausärzten "Grundlage, kann aber flexibel angewendet werden". Darüber hinaus soll der Dokumentationsaufwand für die Ärzte "so gering wie möglich gehalten werden". Den Ärzten wird empfohlen, dass sie zunächst jene Patienten einladen sollen, die eine Impfung besonders dringend benötigen. So sollen auch vorerkrankte Personengruppen gezielter erreicht werden.
Offen bleibt damit aber die Frage, wie sich Impf-Interessierte gegenüber ihrem Hausarzt verhalten sollen. Sollen sie selbst mit ihrem Arzt Kontakt aufnehmen oder abwarten, bis der sich bei ihnen meldet?
Kann ich mir den Impfstoff aussuchen?
Dazu steht im Beschlusspapier nichts. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist es Sache der Hausärzte, den geeigneten Impfstoff mit ihren Patienten zu besprechen. Spahn hatte sich bis zu den Problemen mit Astrazeneca immer gegen eine Wahlfreiheit des Impfstoffs ausgesprochen.
Wird auch in den Impfzentren weitergeimpft?
Ja. Im April sollen jede Woche 2,25 Millionen Dosen bundesweit an die Zentren ausgeliefert werden. Nur was über diese Menge hinausreicht, wird an die Arztpraxen weitergegeben. In den ersten Aprilwochen sind dies pro Woche nur etwa eine bis 1,2 Millionen Dosen. Ab Ende April, Anfang Mai soll diese Menge auf mehr als drei Millionen steigen. Und: Auch die mobilen Impfteams bleiben im Einsatz.
Gibt es besondere Unterstützung für Corona-Hotspots?
Grenzregionen erhalten zusätzliche Impfdosen. Ungefähr 330.000 sollen in kritischen Gebieten wie der Grenze zu Frankreich und Tschechien dabei helfen, die Menschen angesichts der besonders hohen Infektionszahlen zu schützen. Bayern und Sachsen bekommen jeweils 100.000 zusätzliche Dosen, das Saarland 80.000, Thüringen 30.000 und Rheinland-Pfalz 20.000.
Das geht deshalb, weil der Hersteller Biontech-Pfizer der EU zusätzlich vier Millionen Dosen Impfstoff liefert, von denen 580.000 Dosen auf Deutschland entfallen.