Auch nach den Osterferien wird es in den Kindergärten in NRW einen eingeschränkten Regelbetrieb geben. Das kündigte Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Donnerstag an. Konkret bedeutet das: Es bleibt bei der pauschal um zehn Wochenstunden reduzierten Betreuung in festen Gruppen. Grund für diesen Schritt sei die "derzeit unsichere Entwicklung des Infektionsgeschehens", sagte Stamp.
Freiwillige Tests für Kinder
Zudem kündigte der Minister ein "umfassendes Testangebot" an. Für alle Beschäftigten stünden wöchentlich zwei Tests zur Verfügung. Eltern bekämen ab der kommenden Woche für ihre Kinder wöchentlich zwei Selbsttests, die freiwillig zuhause durchgeführt werden könnten. Dabei handele es sich um die gleichen Stäbchentests wie für Erwachsene, die vorne in die Nase eingeführt werden.
Stamp sagte, dass diese Tests auch bei kleineren Kindern durch die Eltern durchgeführt werden können. Dazu habe man sich nach "ausführlichen Beratungen" mit Wissenschaftlern und Pädagogen entschieden.
Die Verteilung an die Eltern läuft über die Einrichtungen. Laut dem Ministerium werden zunächst 5er Packungen zur Verfügung gestellt. Demnächst sollen aber auch Einzelpackungen geliefert werden.
Warnung vor Lieferverzögerungen
Direkt am Montag werden die Tests aber noch nicht überall vor Ort da sein. Stattdessen sollen sie erst im Laufe der Woche an die Kindertageseinrichtungen und Personen in der Kindertagespflege verteilt werden. Das Familienministerium versichert zwar, dass "Tests in ausreichender Menge" bestellt worden seien. "Dennoch ist nicht auszuschließen, dass es bei den Lieferungen zu zeitlichen Verzögerungen oder geringfügigen Mengenabweichungen kommen könnte."
Keine "Spucktests"
Die Stäbchentests sollen sowieso nur übergangsweise genutzt werden - "bis andere, leichter handhabbare Testmöglichkeiten massentauglich und praktikabel sind", sagte Stamp. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass "Spucktests" vom Robert Koch-Institut als ungeeignet für kleine Kinder eingestuft worden seien. "Sie sind daher keine Alternative", so Stamp.
In Köln kommen in diesen Tagen sogenannte Lolli-Tests zum Einsatz, bei denen eine halbe Minute lang auf einem Abstrichstäbchen gelutscht wird. Stamp begrüßt zwar "ausdrücklich" diesen Modellversuch. Er weist aber darauf hin, dass es sich dabei nicht um Schnelltests, sondern um PCR-Tests handelt, die im Labor ausgewertet werden müssen. "Aufgrund der damit verbundenen Kapazitäten kann dieses Modell noch nicht landesweit ausgerollt werden", sagte er.