Das Robert-Koch-Institut (RKI) ist sich sicher: Urlauberinnen und Urlauber haben einen sichtbaren Anteil an den Corona-Neuinfektionen. Zehn Prozent etwa finden im Ausland statt, schätzt das RKI, die meisten davon aktuell in Spanien. Deshalb gilt ab Sonntag: Wer zurück über die deutsche Grenze kommt, muss nachweisen, dass er oder sie genesen oder geimpft ist - oder einen aktuellen Test mitbringen. Das gilt für alle, egal, in welchem Land man zu Besuch war.
Ausnahmen gibt es nur für Personen, die höchstens 24 Stunden im Ausland waren - oder für weniger als 24 Stunden einreisen wollen. Das betrifft also vor allem Grenzpendler für Beruf, Studium oder ähnliches.
Stichproben an der Straße
"Eine Mammutaufgabe" nennt das Andreas Roßkopf von der Gewerkschaft der Polizei. Denn irgendwer muss das schließlich kontrollieren. Einreisekontrollen sind offiziell Aufgabe der Bundespolizei, Beamte der lokalen Polizeiwachen kommen nur unterstützend dazu. Zusammen sollen sie stichprobenartig Autos hinter der Grenze herauswinken und überprüfen.
Roßkopf kritisiert aber, dass die Verordnung - mal wieder - mit der heißen Nadel gestrickt ist: Am Freitag beschlossen, am Sonntag soll sie umgesetzt werden. Man hätte das auch früher regeln können, sagt er im WDR: "Denn es war ja absehbar, dass die Inzidenzzahlen mit dem Urlaubsreiseverkehr in die Höhe gehen".
Stärkere Kontrollen im Zug
An einer Stelle bekommt die Polizei allerdings auch Unterstützung: In Zügen, die aus Hochrisikogebieten nach Deutschland fahren - dazu zählen etwa die Niederlande und Teile Frankreichs - soll das Zugpersonal alle Reisenden überprüfen: Erstens auf die Tests oder Immunitätsnachweise, zweitens auf die digitale Einreiseanmeldung, die bei Hochrisikogebieten Pflicht ist.
Zusätzlich wird die Polizei Reisende an den Bahnhöfen in NRW empfangen - um auch hier stichprobenartig Kontrollen durchzuführen. Ob die Bundespolizei auch in den Zügen selbst unterwegs ist, ist bislang noch nicht klar.