Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat die Zusage des Bundes begrüßt, mobile Luftfilter in den Schulen mit 200 Millionen Euro fördern zu wollen. Das Land NRW hatte bereits Anfang des Jahres ein eigenes Förderprogramm in Höhe von 50 Millionen aufgelegt, das bislang aber nur teilweise von den Kommunen genutzt wurde.
"Ich begrüße sehr, dass der Bund hier noch einmal zusätzlich Gelder zur Verfügung stellt", erklärte Gebauer im WDR 5 Westblick. Sie hoffe, dass die Kommunen nun auch zugreifen werden. Dabei betonte sie aber auch: "Das mobile Luftfiltergerät ist nur ein Baustein. Es ersetzt das Lüften nicht, es unterstützt es."
Opposition fordert schnelle Umsetzung
Die Förderung komme "auf dem letzten Drücker", betonte Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion. Jetzt müssten die Grund- und Förderschulen sowie die Jahrgänge 5 und 6 an den weiterführenden Schulen vorrangig ausgestattet werden, so Beer.
Die SPD möchte zudem alle Kitas im Land mit mobilen Luftfiltern ausstatten. "Zumindest die Gruppen- und Schlafräume", erklärte der familienpolitische Sprecher Dennis Maelzer. Das Land solle hier nicht nur finanziell, sondern auch bei der Beschaffung helfen.
Unterricht in Präsenz, aber mit Maske
Das letzte Schuljahr verglich Gebauer mit einem Marathon-Lauf: "Da gab es sehr anstrengende Abschnitte wie den Distanz- und Wechselunterricht. Aber Gott sei Dank haben wir am Ende alle gemeinsam das Ziel erreicht", so Gebauer im Westblick. Für den Start nach den Sommerferien sieht sie die Schulen nun aber gut gerüstet.
Die Maskenpflicht in den Klassenräumen werde aber beibehalten, ebenso die zweimal wöchentlich durchgeführten Lolli-Tests. "Wir sind stolz und dankbar, dass wir den Lolli-Test haben", so Gebauer. "Das hat bis dato kein anderes Bundesland. Das ist die sicherste Methode, weil wir wissen, dass der Impfstoff für die bis 12-Jährigen noch nicht in Sicht ist."
Bei denjenigen, die sich impfen lassen können, geht Gebauer davon aus, dass sie bis Ende der Sommerferien vollständig geimpft sein werden. Laut RKI hätte sich schon um die 84 Prozent der Lehrkräfte impfen lassen. "Das ist eine gute Quote."
"Wir tun alles, um den Präsenzunterricht sicher zu machen", betonte die Schulministerin. Auch rückblickend betrachtet wäre es richtig und wichtig gewesen, "so lange am Präsenzunterricht festzuhalten, wie ich's getan habe", so Gebauer. "Schulen zuzumachen, das darf uns nicht mehr passieren." Denn Schulen wären nicht nur Bildungseinrichtungen: "Dort reifen die Persönlichkeiten."