Am Montag tritt die neue Corona-Verordnung des Landes in Kraft - mit noch strengeren Regeln. Bundesweit sind sich alle Ministerpräsidentinnen und –präsidenten einig, dass die Beschränkungen bis zum 14. Februar verlängert und auch noch verschärft werden. Aber was passiert danach? Und soll und darf darüber jetzt schon nachgedacht werden?
Über Lockerungen nachdenken? Pro und Contra
"Ja" sagen unter anderem der Vizechef der Unionsfraktion im Bundestag, Georg Nüßlein und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, beide von der CDU. Ihr Argument: Wir brauchen eine Perspektive, um den Alltag zu ertragen. Nüßlein meint: Nach dem 14. Februar müsse der Lockdown unbedingt enden. Kretschmer will Mitte Februar die Auflagen zuerst für Schulen und Friseurgeschäfte lockern – wenn es verantwortbar sei.
"Nein" sagt unter anderem NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Am Rande des CDU-Landesparteitags in Stuttgart betonte der neue CDU-Chef, aktuell sinke zwar die Inzidenz. Die Pandemie sei aber durch die neuen ansteckenderen Mutationen des Coronavirus unberechenbar und noch gefährlicher geworden. Deshalb sei es auch für eine Diskussion noch viel zu früh. Ähnlich äußerten sich die Regierungschefs von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Malu Dreyer (SPD) und Bodo Ramelow (Die Linke).
Mutationen sind gefährlich
Fakt ist: Erste Erkenntnisse aus Großbritannien deuten darauf hin, dass sich die dort entdeckte Virus-Mutation um 30 bis 70 Prozent schneller ausbreitet. Ob sie auch tödlicher ist, ist umstritten.
Der britische Premierminister Johnson sagte, es gebe "Hinweise" darauf. Experten sagen aber, die bisherige Datenmenge sei viel zu klein sei. Immerhin: Die Daten zeigen offenbar auch, dass die bisher eingesetzten Impfstoffe auch gegen die neue Variante wirken.
Das Virus ausmerzen oder mit ihm leben
Dennoch: Es bleibt die Frage, wie sich langfristig mit der Pandemie umgehen lässt. Eine Initiative von Wissenschaftlern fordert unter dem Schlagwort "YesToNoCovid" alles daran zu setzen, die Zahl der Neuansteckungen nahe Null zu bringen, um das Virus auszumerzen – auch wenn das einen langen und harten Lockdown erfordert.
Andere wie der Bonner Virologe Hendrik Streeck glauben, dass dies in einem Land in der Mitte Europas nicht gelingen kann. Sie sagen: Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben, mit leichteren aber dauerhaften Einschränkungen.