Fast 1.500 Neuinfektionen pro 100.00 Einwohnern und Woche - das war der Spitzenwert am vergangenen Samstag. Doch die Lage in den Krankenhäusern ist vergleichsweise ruhig, laut Fachleuten ein Verdienst der milderen Omikron-Variante - und vor allem der Impfungen gegen Corona.
Und nun tritt noch das ein, was Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schon seit einigen Wochen prognostiziert: Mitte Februar ist der Höhepunkt der aktuellen Welle erreicht. Seit zwei Tagen sinken die Zahlen, wenn auch nur leicht.
Expertenrat: "Eine neue Phase der Pandemie"
Der Expertenrat der Bundesregierung ist vorsichtig optimistisch: Die Zahlen würden jetzt einigermaßen konstant bleiben und danach tatsächlich deutlich fallen, prognostizieren die Fachleute. Wie schnell, lasse sich aktuell noch nicht sagen. Das hänge unter anderem von einer neuen Omikron-Subvariante ab, die sich gerade verbreitet und die Zahlen vielleicht noch einmal nach oben treiben könnte.
Generell stimmt aber die Richtung: Die Omikron-Welle beweist, dass hohe Infektionszahlen mittlerweile nicht mehr automatisch eine Überlastung der Krankenhäuser bedeuten. "Eine neue Phase der Pandemie" nennt das der Expertenrat.
Können wir jetzt auf Corona-Maßnahmen verzichten?
Die Fachleute unterstützen daher auch durchaus Lockerungen der Maßnahmen. Früher oder später müsse man die staatlichen Infektionsschutzregeln zurücknehmen - den "postpandemischen Zustand erreichen", nennen sie das. Und auch ein erster Beschlussvorschlag für das Bund-Länder-Treffen am Mittwoch sieht vor, dass bis Ende März fast alle Maßnahmen auslaufen.
Langfristig könnte unser Alltag mit Corona laut den Fachleuten dann so aussehen: Es gilt dauerhaft Maskenpflicht an bestimmten Orten, zum Beispiel in Bus und Bahn. Andere Maßnahmen werden aufgehoben und nur im Notfall wieder eingesetzt.
Impfen bleibt wichtig
Corona ist dann aber noch nicht vorbei: Expertinnen und Experten rechnen damit, dass es auch in Zukunft wieder Corona-Wellen geben wird. Sie hoffen aber, dass bis dahin noch deutlich mehr Leute grundimmunisiert sind: Dann würden die Wellen im besten Fall halbwegs gefahrlos durch die Bevölkerung rauschen - und man könnte auch dauerhaft auf stärkere Maßnahmen verzichten.