Volle Plätze, kein Mindestabstand: In der Nacht zu Sonntag (28.06.2020) musste die Polizei erneut Menschenansammlungen im Rheinland auflösen. Bereits in der Nacht zuvor hatte es für viele Feierende Platzverweise gegeben.
Freitreppe in Düsseldorf erneut geräumt
So musste der Bereich um die Freitreppe am Düsseldorfer Burgplatz geräumt werden - wie bereits in der Nacht zu Samstag. Laut Polizei und dem Ordnungsamt hätten viele Feiernde unter Alkoholeinfluss eine aggressive Grundstimmung gehabt und seien kaum einsichtig gewesen.
Die Situation habe sich im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen verschlimmert. "Wir sind alle ein bisschen beunruhigt über das, was sich in der Altstadt in lauen Sommernächten abspielt", sagte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel dem WDR am Sonntag.
Zwar fühlten sich viele in der Düsseldorfer Altstadt, der "längsten Theke der Welt", sehr wohl. Wer sich aber nicht an die Regeln halte, gefährde das, "was wir uns an Lockerungen erarbeitet haben". Eine "Koordinierungsgruppe" suche nach Lösungen, wie man die Situation entschärfen könnte. Zum Beispiel, indem den Besuchern der Altstadt "mehr Fläche" zur Verfügung gestellt würde, etwa auf dem Burgplatz oder an der Sonnenuhr.
Kontrollen am Bonner Rheinufer
An den Bonner Rheinufern wurden bis zum frühen Sonntagmorgen knapp 140 Personen kontrolliert. Gegen 36 Personen wurde ein Platzverweis ausgesprochen. In der Nacht zuvor war hier die Lage ruhig. Nur zwei Mal habe die Polizei Platzverweise erteilt.
Ruhigere Nacht in Köln
In Köln hatte es nach Polizei-Informationen von Sonntagmorgen keine Räumungen gegeben. Nach Beobachtungen einer WDR-Reporterin zeigten Polizei und Ordnungsamt zwar Präsenz, schritten allerdings nicht ein, wenn mehr Personen als erlaubt zusammen standen.
Bereits Freitagnacht hatten sich im Stadtgarten im Belgischen Viertel Hunderte Feiernde versammelt. Zahlreiche von ihnen erhielten Platzverweise. "Teilweise waren die Leute stark alkoholisiert und uneinsichtig", sagte ein Polizeisprecher dem WDR am Samstag.
300 Menschen in Essen versammelt
In Essen war die Polizei mit der Lage zufrieden. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt sei man an den Hot Spots vertreten gewesen. Teilweise hätten sich bis zu 300 Personen versammelt. "Aber die standen nicht eng zusammen, sondern nur in kleineren Gruppen. Wo kein Mindestabstand eingehalten wurde, haben wir dafür gesorgt", sagte ein Sprecher.
In Dortmund und Münster blieb es in der vergangenen Nacht "ruhig", wie die dortigen Polizeistellen mitteilten.