Schleswig-Holstein hat am Freitag zwei Städte in NRW wegen hoher Corona-Infektionszahlen als Risikogebiete im Inland ausgewiesen: Betroffen sind Hamm und Remscheid. Das könnte Urlaubspläne zahlreicher Bürger der beiden Städte mit Blick auf die anstehenden Herbstferien durchkreuzen: Denn alle Einreisenden aus Risikogebieten müssen sich in Schleswig-Holstein beim örtlichen Gesundheitsamt melden und für zwei Wochen in Quarantäne begeben.
Negativer Test reicht nicht
Auch wer einen aktuellen, negativen Corona-Test vorweisen kann, ist nicht von der Quarantänepflicht befreit. Das sagte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums in Kiel dem WDR am Freitag. Auch solche Reisende müssen mindestens für fünf Tage in Quarantäne und können erst dann - nach einem weiteren negativen Test - entlassen werden.
Zusätzliche Kontrollen an den Landesgrenzen seien nicht geplant, hieß es auf Anfrage. Wer aber bei einer Routinekontrolle auffalle, müsse mit Strafen rechnen, hieß es. Der Transit durch Schleswig-Holstein sei weiterhin erlaubt.
Mecklenburg-Vorpommern macht dicht
Die Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit für Menschen aus Hamm und Remscheid nicht erlaubt. Für Touristen mit einer gültigen Buchung gelten zwar theoretisch Ausnahmeregelungen. Allerdings müssen auch sie zunächst in Quarantäne, was eine Reise in das Bundesland ziemlich sinnlos macht.
Auch Rheinland-Pfalz hat die beiden Städte auf ihre Liste der inländischen Risikogebiete gesetzt. Allerdings werden die Quarantäneregelungen dort nicht so streng ausgelegt wie anderswo. Wer einen aktuellen negativen Test mitbringt, der darf sich frei bewegen.
Berlin reagiert vorerst nicht
Auch Berlin hatte in der Vergangenheit angekündigt, Regionen mit einem Inzidenzwert über 50 zu Risikogebieten zu erklären und die Einreise aus solchen Gebieten einzuschränken. Bisher hat der Senat allerdings seine Liste der Risikogebiete nicht aktualisiert. Auf der Homepage der Berliner Senatskanzlei heißt es "Zurzeit gibt es keine Risikoregionen im Sinne des § 9a SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung". Eine Anfrage des WDR blieb am Freitag unbeantwortet.