Kurz nach 7 Uhr trudeln die ersten Schüler auf dem Pausenhof der Grundschule in Lage-Ehrentrup ein: nacheinander, mit Abstand, einige tragen eine Schutzmaske. Noch etwas müde sehen die Kinder aus, aber sie freuen sich auch sichtlich, dass es wieder losgeht. Loreen ist am Morgen eine der ersten.
"Ich finde es so schön, in die Schule zu gehen, weil ich meine Lehrer so vermisst habe. Die sind immer nett. Lernen mit ihnen ist schön. Deswegen gehe ich jetzt in die Schule", sagt sie.
Gleitzeit gegen Grüppchen-Bildung
Die Schüler haben morgens Gleitzeit, damit sich nicht schon auf dem Weg oder auf dem Pausenhof Grüppchen bilden. Zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr sollen sie an der Schule sein. Das hat zum Schulstart am Donnerstag (07.05.2020) gut geklappt. Schulleiterin Antje Ehlebracht ist erleichtert.
"Wir haben jetzt eine Minute vor Halb. Ich würde aber schon den ersten Kindern erlauben, sich auf den Weg zu machen. An der Tür ist es ein bisschen eng - da müssen sie ein bisschen aufpassen, dass nicht alle gleichzeitig durchgehen. Es soll sich ja nicht knubbeln", sagt die Schulleiterin.
Drei vierte Klassen mit etwas mehr als 60 Schülern gibt es an der Grundschule in Lage-Ehrentrup. Die Kinder sind aufgeteilt in sechs Gruppen.
Neben den drei Klassenlehrern übernehmen drei weitere Lehrer die Gruppen in Vertretung. Wenn nächste Woche die jüngeren Jahrgänge kommen, soll es ähnlich gelöst werden. Personelle Engpässe befürchtet die Schulleiterin nicht.
Unterrichtet wird in kleinen Gruppen. Nur zehn Kinder - das ist auch für Lehrerin Marietta Salmen etwas Neues. "Es ist eine kleine Gruppe, aber mit der Einschränkung: zum Beispiel dass man nicht so auf die Kinder eingehen kann, was die Nähe und die Kontrolle angeht", sagt Salmen. Mal eben über die Schulter der Kinder aufs Heft schauen? Das geht zurzeit nicht.
Versetzte Pause und Frühsport
Die Gruppen machen auch versetzt Pause, so dass auch hier gut getrennt werden kann. Statt Toben und Fangen, wird in der Pause Fußball gespielt - und mit der Lehrerin spontan Frühsport gemacht.
Es ist ein Lernprozess für alle, auch für Schulleiterin Ehlebracht: "Ich glaube, ich habe fast zu oft Abstand halten gesagt. Ich habe versucht, die Kinder zu bestärken, wenn sie es gut gemacht haben. Das sind ja unsere Ältesten, und ich finde, die machen das richtig gut."