An sieben Kindertagesstätten in Solingen hat am Montag (08.03.20219 eine größere Corona-Testaktion begonnen. Dort wurden sogenannte "Lolli-Tests" durchgeführt. Die neuartigen PCR-Tests sollen in insgesamt 26 Kitas jeweils zwei Mal pro Woche durchgeführt werden.
Dabei haben Kinder und Mitarbeiter 30 Sekunden lang ein Wattestäbchen im Mund. Dann wertet ein Labor die Proben aus. Mit den sogenannten "Lolli-Tests" möchte die Stadt Solingen Kinder und Erzieher testen und so mehr über das Infektionsgeschehen in den Kitas erfahren.
Das besondere an dem neuen Testverfahren: Es handelt sich um aussagekräftige PCR-Tests. Dazu werden normalerweise Proben teilweise schmerzhaft tief aus Mund und Rachen entnommen. Die "Lolli-Tests" sind hingegen deutlich angenehmer in der Anwendung.
Zusammenarbeit mit Universität Köln
Das Testverfahren in Solingen ist ein Pilotprojekt, das zusammen mit der Virologie der Universitätsklinik Köln durchgeführt wird. Beide erhoffen sich daraus vor allem aussagekräftige Testergebnisse.
Für die WDR-Wissenschaftsexpertin Ruth Schulz könnte das ein vielversprechendes Prinzip sein. „Vor allem, weil das Ansteckungspotenzial bei der Probenahme niedriger zu sein scheint als bei Spuck- oder Gurgeltests. Es muss sich aber noch herausstellen, wie zuverlässig die Testergebnisse sind.“
Tests könnten auch in Schulen stattfinden
Die Stadt Solingen will die freiwilligen Tests zunächst vor allem in den Kindertagesstätten durchführen, die in Stadtteilen mit besonders hohem Infektionsgeschehen liegen. Getestet wird zwei Mal pro Woche. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von knapp 45.000 Euro pro Monat. Eine Ausweitung auf andere Kitas oder Grundschulen ist denkbar.
Dass es in Kindertagesstätten grundsätzlich auch zu Ansteckungen kommen kann, hatte zuletzt eine Studie der Universitätsklinik Düsseldorf gezeigt. Sie kam aber zu dem Ergebnis, dass das Infektionsgeschehen nach Öffnungen der Kitas nicht überproportional angestiegen war.
Eigentlich sollten die Tests in den Kitas bereits vor einer Woche (01.03.2021) starten. Aber die Stadt musste noch Rahmenbedingungen abklären. So fehlt derzeit noch von vier Kitas eine Rückmeldung, ob sie an den Tests teilnehmen.